Fronhausen: Enkeltrick-Betrüger hochgenommen - Festgenommener ist 14
Festgenommener ist 14 Jahre alt - 66-Jährige nimmt Enkeltrick-Betrüger hoch
In Mittelhessen hat eine Frau einen Enkeltrick-Versuch erkannt und richtig gehandelt: Die 66-Jährige aus Fronhausen ging nur im Schein auf eine Geldübergabe ein und alarmierte parallel die Polizei. Die nahm den mutmaßlichen Geldboten fest – einen erst 14 Jahre alten Jungen.
Aus Sicht der Betrüger haben sie sich in Fronhausen das falsche Opfer ausgesucht. Die 66-Jährige habe die Betrugsmasche sofort erkannt und hervorragend reagiert, heißt es von der Polizei.
Bekannte Masche mit erfundenem Verkehrsunfall
Die Betrüger tischten der Frau am Telefon eine Geschichte auf: Ihre Tochter sei in einen schweren Verkehrsunfall verstrickt. Gefordert wurde Geld für die notwendige Kaution, damit die Tochter nicht in Haft komme.
Frau ließ sich im Schein auf Betrüger ein
Obwohl die 66-Jährige wusste, dass es sich um einen Betrugsversuch handelte, ging sie im Schein auf die Betrüger ein – und alarmierte parallel die Polizei. Die Betrüger forderten zunächst 40.000 Euro. Weil die Frau vorgab, kein Bargeld dazuhaben, akzeptierte der Anrufer laut Polizei die angebotene hochwertige Armbanduhr und den Schmuck als Zahlungsmittel.
Festnahme bei der Übergabe
Am vereinbarten Treffpunkt für die Übergabe wartete dann aber die Polizei. Sie nahm den Geldboten demnach fest. Es handelt sich den Angaben zufolge um einen 14-Jährigen. Er ist bereits polizeibekannt. Haftgründe lagen gegen ihn nicht vor. Die Ermittlungen unter anderem zu den Hintermännern dauern laut Polizei an.
Tipps der Polizei gegen Enkeltricks
Die Polizei gibt Tipps gegen Enkeltricks. Sie empfiehlt diese auch an potentielle Opfer weiter zu geben.
- Geht es am Telefon um Geld bzw. generell Vermögen oder um persönliche Daten: erst mal auflegen
- Bevor Sie an eine Abhebung von Bargeld oder Überweisung oder die Übergabe von Vermögen denken, sollten sie wachsam und misstrauisch sein und sich mit einer Vertrauensperson besprechen
- Nicht am Telefon unter Druck setzen lassen und nicht jede Geschichte glauben, die Sie bei einem unerwarteten Anruf hören
- Niemals vertrauliche Informationen preisgeben
- Wichtig: Behörden und seriöse Unternehmen agieren nicht in dieser Form
- Rufen Sie zurück. Verwenden Sie dabei aber niemals Rufnummern, die man Ihnen mitteilt oder die sie auf dem Display sehen, denn diese könnten gefälscht sein. Wählen Sie bewusst neu! Benutzen Sie nicht die Rückruftaste.
- Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 oder die Festnetznummer der zuständigen Polizei
Weitere Hinweise und Tipps zu den Betrugsphänomenen wie Anrufe falscher Polizeibeamter, Enkeltrick oder Schockanrufe gibt die Polizei online.