Stadtwerke Gießen warnen: Balkon-Solarmodule nicht immer sicher
Stadtwerke Gießen warnen - Balkon-Kraftwerke nicht immer sicher
Als Vorboten der Klimawende sieht man sie immer öfter an den Häusern in der Sonne glitzern: Kleine Solaranlagen, sogenannte Balkon-Kraftwerke. Doch jetzt meldet sich die Mittelhessen.Netz (Tochter der Gießener Stadtwerke, SWG) und beklagt massive Mängel bei den eingebauten Wechselrichtern.
Die SWG bezieht sich dabei auf Untersuchungen der Bundesnetzagentur. Ob Discounter, Baumarkt oder Angebot im Internet: Balkon-Kraftwerke gibt es schon für wenige hundert Euro. Korrekt ausgerichtet sollen sie mehrere hundert Kilowattstunden Strom im Jahr liefern.
Mittelhessen Netz rät zur Vorsicht bei der Anschaffung
Immer mehr Menschen überlegen, wie sie selber Strom herstellen können und hängen in Folge Solaranlagen auch an den Balkon. Doch die Bundesnetzagentur stieß bei Untersuchungen auf bisweilen massive Mängel bei Wechselrichtern von Balkonsolaranlagen. Deshalb rät die Mittelhessen Netz zur Vorsicht bei der Anschaffung.
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Die Mängel zeigten sich bei den Wechselrichtern, die in der Solarzelle den entstehenden Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln und so für den Haushalt nutzbar machen sollen. Betroffen seien aber nicht nur Produkte aus dem Internet, an denen das CE-Kennzeichen fehle.
Auch Baumarkt-Anlagen nicht immer Top
„Bei stichprobenartigen technischen Prüfungen der Bundesnetzagentur versagten auch einige Modelle, die mit dem CE-Zeichen daherkommen und in Baumärkten verkauft wurden“, ergänzt Rüdiger Schwarz von der Mittelhessen Netz, einer Firmentochter der Gießener Stadtwerke. Dies gelte zum Beispiel für Wechselrichter des Herstellers Deye, bei denen das Netz- und Anlagen-Schutzrelais fehle, so die SWG.
Experten befürchten Brände in mobilen PV-Anlagen
Diese Komponente sei aber unbedingt erforderlich. Sonst würde die PV-Anlage bei Problemen nicht richtig abschalten. „Kommt es nicht zu dieser Notabschaltung, bleibt die Solarzelle aktiv und erzeugt bei Sonneneinstrahlung weiter elektrische Energie. Gefährliche Stromschläge oder Brände lassen sich dann nicht mehr ausschließen“, fasst Rüdiger Schwarz, Geschäftsführer von Mittelhessen Netz das Urteil der Fachleute der BNetzA zusammen.
Solar-Anlagen für den Balkon müssen immer angemeldet werden
Unabhängig von Hersteller und Leistung einer Balkon-PV-Anlage ist gesetzlich vorgeschrieben, die Solar-Anlage im Marktstammdatenregister der BNetzA und beim zuständigen Netzbetreiber (MIT.N Mittelhessen.Netz) anzumelden. Das funktioniert oft leicht und online - in Gießen und der Region zum Beispiel über ein entsprechendes Formular unter zum Download bereit. Auch die Anmeldung einer Anlage bei der BNetzA funktioniert online.