Verkauf an türkischen Konzern - Papierfabrik Nidda wird nicht geschlossen
Vorsichtige Erleichterung in Nidda in der Wetterau. Die Papierfabrik "Glatfelter" im Stadtteil Ober-Schmitten wird nicht zum 31. August geschlossen. Das türkische Konsortium IS-Holding hat den Standort quasi im letzten Moment übernommen.
Das bedeutet Hoffnung für die verbliebenen rund 170 Mitarbeiter. Auch die Stadt hofft nun, dass die Produktion weitergehen wird.
Glatfelter wickelt Nidda ab und investiert in Baden-Würtemberg
Die spezialiserte Papierfabrik in Nidda gehörte bislang zum amerikanischen Glatfelter-Konzern. Der hatte Anfang des Jahres angekündigt, den Standort aus wirtschaftlichen Gründen schließen zu wollen. Danach wurde bekannt, dass Glatfelter gleichzeitig Millionen-Investitionen in Baden-Würtemberg plant, wo der Konzern auch einen Produktionsstandort hat. Die Stadt Nidda und die Stadverordneten hatten sich mit einer Resolution für den Erhalt des Standortes eingesetzt.
Gewerkschaft beklagt mangelnde Transparenz
Die Papiergewerkschafts IGBCE fordert nun in einer Pressemitteilung, dass der neue Eigentümer "ein tragfähiges Konzept für die Zukunft entwickelt und in den Standort investiert.“ Gewerkschaftssekretär Alexander Wiesbach kritisierte, dass weder Gewerkschaft noch Betriebsrat in die Verkaufsverhandlungen eingebunden gewesen seien. „Wir hätten uns da mehr Transparenz von Glatfelter gewünscht“, sagt Alexander Wiesbach. „So bleibt der Eindruck, dass es zuletzt vor allem darum ging, das Werk möglichst schnell loszuwerden.“
Neuer Besitzer hat sich den Beschäftigten schon vorgestellt
Der neue Besitzer, Ilkem Şahin von der IS-Holding habe sich in einer Betriebsversammlung den Beschäftigten allerdings bereits vorgestellt und eine gute Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft versprochen.
IS Holding will tragfähiges Konzept für Weiterführung entwickeln
In einer Pressemitteilung teilte die IS Holding mit, dass Firmenbesitzer Sahin mit der spezialisierten Papierfabrik in Nidda die Gemeinde unterstützen wolle und hoffe, die lange Tradition der Papierproduktion in Ober-Schmitten fortzuführen. Dafür wolle man in den kommenden Woche ein tragfähiges Konzept erstellen.