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> Krebstherapie am UKGM geschafft - Junge darf neue Schiffsglocke läuten
23.08.2023, 13:41 Uhr
Krebstherapie geschafft -
Junge läutet in Marburg Klinik-Glocke
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Großer Moment voller Hoffnung für den 7-jährigen Andrii. Er durfte die neue Schiffsglocke im Foyer des MIT, dem Partikelzentrum der Marburger Uniklinik läuten. Nach Operation und Chemotherapie in der Ukraine hat er auch die Bestrahlung an der Uniklinik Marburg hinter sich gebracht.
Andrii darf nun in sein normales Kinderleben zurückkehren und durfte beim Abschied die neue, große Schiffsglocke im Foyer der Marburger MIT-Klinik läuten. Ärzte, Eltern und Krankenschwestern klatschten dem tapferen Kind Beifall. Mit seinem Läuten hat Andrii die Glocke eingeweiht. Sie soll nun immer erklingen, wenn ein Patient oder eine Patientin die Behandlung erfolgreich durchstanden hat. Denn dann freut sich das ganze Team mit, das oft lange mitgelitten und mitgehofft hat.
Andriis Mama: Er soll jetzt spielen wie alle anderen 7-Jährigen
Andriis Mama Marina sagt im FFH-Gespräch: "Wir sind unendlich dankbar, dass wir diese Chance bekommen haben. Aber wir hoffen, dass wir nie wieder kommen müssen und Andrii nun wie alle anderen Kinder spielen und zur Schule gehen kann."
Mama Marina war an Andriis Seite während seiner Krebs-Erkrankung
"Wir sind sehr dankbar für die Chance, die wir bekommen haben. Ich wünsche mir, dass Andrii jetzt wie alle Kinder spielen und zur Schule gehen kann."
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Ich bin sehr dankbar für eure große Teamarbeit. Wenn er sich stärker ausbauen kann, hat er eine eigene Wunsch? Was will er tun? Er liebt unsere Autos sehr. Er ist gut in den Autos verstanden. Er hat sich noch nicht entschieden. Er hat noch viel Zeit vor sich, um sich zu entscheiden. Aber er mag Autos. Er spielt ganz gerne mit Autos. Und die Mama denkt, vielleicht geht er so in Richtung Autos. Aber er hat noch nicht entschieden. Er hat noch viel Zeit vor sich, um sich zu entscheiden. Aber er mag Autos. Er spielt ganz gerne mit Autos. Aber die Mama denkt, vielleicht geht er so in Richtung Maschinenbau.
© FFH
Gut geläutet: Andrii an der Schiffsglocke
© FFH
Die Schiffsglocke im Foyer des Marburger Partikelzentrums. Sie soll ein Symbol der Hoffnung, des Mutes und des Sieges über den Krebs sein.
© FFH
Der Bestrahlungsraum im Partikelzentrum der Marburger Uniklinik, der MIT-Klinik. Hier wurde auch der 7-jährige Andrii behandelt. Er hat den Krebs zunächst besiegt.
Behandlung begann in der Ukraine und wird hier fortgesetzt
Erst zaghaft und dann immer kräftiger: Das Glockenläuten scheint tatsächlich Andrii ein bisschen Spaß zu machen und Kraft zu geben. Kein Wunder, zeigt es doch, was der Junge in seinem Leben schon alles geschafft hat. Der 7-Jährige hatte als Kind einen Tumor des Zentralnervensystems (Medulloblastom) und wurde zunächst in der Ukraine behandelt. Dort stand er seit November 2022 Operation und Chemotherapie durch. Dann flüchtete seine Mutter mit ihm aus dem Kriegsgebiet und sie fanden gemeinsam Aufnahme im Raum Gießen. Hier wurde Andrii am MIT-Institut der Uniklinik Marburg aufgenommen und erhielt im dortigen Partikel-Zentrum eine weitere Bestrahlungen des Hirntumors.
Sebastian Adeberg, Direktor der Strahlentherapie an der Uniklinik Marburg
"Es ist für uns alle immer ein bewegender Moment, wenn ein Patient erfolgreich seine Behandlung beendet. Gerade Kinder beweisen oft so viel Mut."
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Ich finde das ein wunderschönes Ritual für die Patienten, die sehr lange in Therapie sind und einen sehr holprigen Weg hinter sich haben. Meist ist die Radiotherapie der Abschluss dieser ganzen Behandlung, sodass sie dann gesund sind oder tumorfrei in dem Moment. Und das soll gefeiert werden. Das wollen wir mit den Patienten feiern. Wir wollen ihnen die Möglichkeit zu geben, das auch als Symbol des Abschlusses der Therapie mit uns zu zelebrieren. Der André stand hier ganz schmal und der hat gerade seine letzte Bestrahlung hinter sich. Das ist ein sehr berührender Moment. Absolut. Das ist für das Team auch und das macht die Strahlentherapie auch aus, dass wir unsere Patienten über lange Zeiträume kennenlernen, begleiten und dann auch im Verlauf noch immer wieder sehen. Das ist sehr emotional. Also als Vater von drei Kindern. Ich habe jedes Mal Gänsehaut, wenn ich das sehe. Egal, wer hier läutet, in welchem Alter. Das ist das ganz Emotionale. Das haben eben die Schwestern gesehen, die ebenfalls Tränen in den Augen haben. Mich rührt das und ich finde das extrem schön. Und dafür sind wir auch da, das zu transportieren. Hier sind gelegentlich Kinder der André und auch die anderen. Wie tapfer sind die? Man muss sagen extrem. Also das sind Kinder, die sehr viel durchgemacht haben in der letzten Zeit. Man sieht auch, dass diese Kinder reifer sind als andere Vergleichskinder im gleichen Alter, weil die so schwierige Entscheidungen mit ihren Eltern schon treffen mussten. Wie Beispiel des Andrés, die jetzt hierher gereist sind, ausgewandert quasi für eine Therapie sind. Das ist extrem zu sehen, was das schon für gefestigte Persönlichkeiten in diesem jungen Alter sind, ob die jetzt fünf oder neun sind. Das ist extrem beeindruckend. Die Glocke, hat die einen Namen? Ihre Glocke, Ihre Schiffsglocke hier im Foyer der Klinik? Also wir haben sie Cancer Bell genannt. So ist sie im anglistischen Raum auch genannt. Also als Abschluss der Tumortherapie gedacht. Unsere Cancer Bell. Es ist ein bisschen die Marburger Glocke der Hoffnung, oder? So können wir sie gerne auch nennen. Ja, absolut. Sie soll auch Hoffnung stiften auf das, was kommt, dass man positiv in die Zukunft gehen kann, nachdem die Therapie abgeschlossen ist.
Neuer Chef bringt Schiffsglocke mit
Ausgedacht hat sich die Sache mit der Schiffsglocke der neue MIT-Chef, der profilierte Strahlenmediziner Professor Sebastian Adeberg. Er ist im Frühjahr aus Heidelberg nach Marburg gewechselt und leitet nun hier das Partikeltherapiezentrum, das Marburger Ionenstrahltherapiezentrum (MIT) auf den Lahnbergen. Der 39-jährige Strahlenmediziner will die besondere Partikel-Therapie an den Unikliniken voranbringen und sagt im FFH-Gespräch: "Das ist für uns auch ein besonderer Moment. Wir sind dann alle sehr berührt, wenn ein Patient den Krebs besiegt hat. Und die Glocke soll ein Symbol des Mutes sein." In Amerika gäbe es in den meisten Kliniken Rituale zum Ende von Therapien, erzählt Adeberg, das habe ihm gefallen.
Das Besondere an der Partikeltherapie
Bei der sogenannten Partikel-Therapie findet die Bestrahlung auf Basis von Protonen und Kohlenstoffionen statt. Das viele millionenteure Bestrahlungsgerät gibt es nur zweimal in der Bundesrepublik. Es kann sogenannte tiefsitzende Hirntumore bestrahlen, die bislang als kaum behandelbar gelten. Der Protonenstrahl hat kaum Streuwirkung und gilt deswegen als schonende Behandlungsmethode. Gerade für Kinder erhoffen sich die Ärzte viel von dieser Behandlung, um langfristige Nebenwirkung auf Wachstum und Entwicklung zu verhindern.
Mama Marina war an Andriis Seite während seiner Krebs-Erkrankung
"Wir sind sehr dankbar für die Chance, die wir bekommen haben. Ich wünsche mir, dass Andrii jetzt wie alle Kinder spielen und zur Schule gehen kann."
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Ich bin sehr dankbar für eure große Teamarbeit. Wenn er sich stärker ausbauen kann, hat er eine eigene Wunsch? Was will er tun? Er liebt unsere Autos sehr. Er ist gut in den Autos verstanden. Er hat sich noch nicht entschieden. Er hat noch viel Zeit vor sich, um sich zu entscheiden. Aber er mag Autos. Er spielt ganz gerne mit Autos. Und die Mama denkt, vielleicht geht er so in Richtung Autos. Aber er hat noch nicht entschieden. Er hat noch viel Zeit vor sich, um sich zu entscheiden. Aber er mag Autos. Er spielt ganz gerne mit Autos. Aber die Mama denkt, vielleicht geht er so in Richtung Maschinenbau.