Artenschwund in Hessen - Auch der Igel wird immer seltener
In Hessen hat sich der Artenschwund bei den Wildtieren fortgesetzt. Laut der aktuellen Roten Liste gelten über ein Drittel der 71 heimischen Säugetierarten als bestandsgefährdet, acht als ausgestorben oder verschollen. "Seit Erscheinen der letzten Fassung der Roten Liste im Jahr 1996 hat sich die Situation vieler Säugetierarten erheblich verschlechtert", sagte der Präsident des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), Thomas Schmid, in Wiesbaden.
Den Tieren machen unter anderem die Zersiedelung der Landschaft und die Auswirkungen des Klimawandels zu schaffen. Am stärksten im Bestand bedroht sind in Hessen immer noch Fledermäuse, aber auch etwa Feldhamster und dem Luchs. Sogar der Igel wird seltener, er steht ebenso wie Kaninchen und Feldhasen auf der Vorwarnstufe der Roten Liste.
Rückgang der Insekten macht Säugetieren zu schaffen
"Es gibt zwar noch viele Igel, aber der Bestand geht zurück", sagt Berthold Langenhorst vom Naturschutzbund Nabu in Wetzlar. Unter anderem mache den Tieren der Rückgang von Insekten zu schaffen, von denen sie sich ernährten.
Luchs, Fischotter und Wolf sind wieder da
Doch vom HLNUG gibt es auch positive Nachrichten: So konnten sich einst ausgestorbene Säugetiere in Hessen wieder ansiedeln, dazu gehören der Luchs, der Fischotter und der Wolf. Der Luchs galt in Hessen seit 1833 als ausgestorben, heute ist er mit einer Population im niedrigen einstelligen Bereich immer noch extrem selten. Das gilt auch für die Fischotter, die unter anderem im Vogelsberg, im Landkreis Marburg-Biedenkopf und im Werra-Meißner-Kreis gesichtet wurden. Der für lange Zeit letzte Wolf Hessens war den HLNUG-Angaben zufolge 1841 im Taunus erlegt worden. Mittlerweile haben sich Wölfe - zum Ärger von Weidetierhaltern - wieder in Hessen etabliert.