Natürlich gegen Blattläuse - Dieses Tier beseitigt Schädlings-Probleme
Blattläuse sind ein echtes Ärgernis für jeden Pflanzenbesitzer. Doch mit dem Nachwuchs des Marienkäfers haben sie einen gnadenlosen Feind. Wer diese Marienkäfer-Larven in seinem Garten findet, kann sich freuen. Denn die schwarz-orangenen Krabbler können in kürzester Zeit ganze Beete von Blattläusen befreien.
Wer Marienkäfer-Larven zum ersten Mal sieht, wird sich vermutlich erstaunt die Augen reiben. Diese stachligen, länglichen, schwarz-orangenen Krabbler, die eher wie Mini-Skorpione ohne Stachel aussehen, sollen mit den putzigen, halbrunden, rot-schwarz getupften Marienkäfern verwandt sein? Eine optische Ähnlichkeit sucht man hier tatsächlich vergebens, doch nach fleißigem Wachstum und mehrmaliger Häutung steht am Ende der Entwicklung tatsächlich ein Marienkäfer, wie ihn jedes Kindergartenkind kennt. Auf dem Weg dahin haben die jungen Marienkäfer Hunger - sehr viel Hunger! Und den stillen sie bevorzugt mit Blattläusen. Mehrere Tausend der lästigen Säuger vertilgt jede Marienkäfer-Larve während des Heranwachsens. Darum haben sie zu Recht auch den Beinamen "Blattlauslöwe" bekommen.
Effektive Blattlausjäger bei warmen Temperaturen
Die erste Generation des Marienkäfer-Nachwuchs schlüpft üblicherweise im April oder Mai, abhängig vom Wetter. Denn die Käferchen mögen es gerne warm. Von da dauert es, je nach Art, etwa 30 bis 60 Tage bis zum ausgewachsenen Marienkäfer während der die Larven deutlich sichtbar wachsen - von wenigen Millimetern bis zu fast einem Zentimeter Länge. Eine zweite Generation schlüpft dann üblicherweise im Hochsommer.
Die ausgewachsenen Marienkäfer überwintern an geschützten Stellen, Beispielsweise unter Steinen, in Mauerritzen oder Insektenhotels und legen dann im kommenden Frühjahr die Eier für die nächste Generation.
Blattläuse mit Marienkäfer-Larven bekämpfen
Wer die jungen Marienkäfer in seinem Garten entdeckt, muss eigentlich nicht viel tun. Die Larven sind recht mobil und finden Blattlaus-Befall in ihrer Umgegend zielsicher. In Ausnahmefällen kann man aber auch einige Larven gezielt in die Nähe der "Blattlaus-Hotspots" im Garten bringen. Innerhalb weniger Tage sollte der Befall merklich zurück gehen oder gar ganz verschwinden. Und das alles ohne Chemie.
Apropos Chemie: Wer Marienkäfer-Larven im Garten hat, der sollte auf eine chemische Lausbekämpfung möglichst verzichten. Denn wenn die Larven die Läuse fressen, reichern sich auch die Gifte in ihren Körpern an und können so zum Tod führen. Damit gibt es dann im nächsten Jahr natürlich auch keine neuen Käfer mehr, die kostenlos die Blattlaus-Bekämpfung übernehmen.
Wie bekomme ich Marienkäfer in meinen Garten?
Im Gegensatz zu den Larven können Marienkäfer "leider" fliegen und dabei durchaus beachtliche Strecken zurücklegen. Das heißt, gefällt es einem Marienkäfer im Garten nicht, so ist er schnell wieder weg und legt seine Eier in Zukunft irgendwo anders ab. Darum solltet ihr zumindest einen Teil des Gartens Käferfreundlich gestalten. Außerdem bietet es sich an, Überwinterungsmöglichkeiten zu schaffen.
Was mögen Marienkäfer?
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Ausgewachsene Marienkäfer ernähren sich neben Blattläusen auch von Pollen. Besonders für wilde Kräuter und Gräser können sie sich begeistern; akkurat geschnittener Rasen ist dagegen für Marienkäfer eher uninteressant. Es empfiehlt sich also, die Wiese zumindest in einer Ecke des Gartens einfach natürlich wachsen zu lassen. Das steigert die Chancen enorm, dass sich Marienkäfer ansiedeln.
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Auch einige praktische Küchenkräuter mögen die Käfer sehr gerne. Wer also Minze, Dill, Koriander oder auch Fenchel anpflanzt, bekommt auch Punkte auf der "Marienkäfer-Skala".
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Damit das Käfer-Vergnügen nicht nur ein Jahr hält, brauchen Marienkäfer auch einen Ort zum Überwintern. Dieser sollte vor allem geschützt sein, da die Käfer bei niedrigen Temperaturen in eine Starre verfallen. Gerne sammeln sich die Tier in Gruppen in Mauerritzen oder unter Steinen. Aber auch in Laubhaufen oder Holzstapeln. Auch in Insektenhotels ziehen die Käfer gerne ein.
Marienkäferlarven kaufen
Wer der Marienkäfer-Population in seinem Garten einen Schub geben will oder ein akkutes Blattlausproblem beheben muss, der kann Marienkäfer-Larven auch kaufen. Zahlreiche Anbieter verschicken entweder Eier oder die frisch geschlüpften Larven. Diese werden dann, zum Beispiel mit Hilfer kleiner Papiertütchen, an den befallenen Pflanzen verteilt. Für eine effektive Blattlausbekämpfung sollten die Temperaturen allerdings hoch genug sein. Denn erst wenn die Tagtemperatur zuverlässig über ca. 15 Grad liegt werden die Tiere aktiv. Beim Einkauf sollte man außerdem darauf achten, dass es sich um heimische Arten handelt. 100 Larven kosten üblicherweise zwischen 20 und 25 Euro.
Marienkäfer in der Wohnung: Was tun?
Scheinbar gut geschützten Plätze zum Überwintern finden Marienkäfer auch in unseren Behausungen. Dann sammeln sie sich an Fensterrahmen oder gleich im Zimmer an Decke oder an der Wand. Vor allem wenn sich die Käfer gleich Haufenweise auftreten, hört für viele der Spaß auf. Zum Glück lassen sich die Käfer leicht fangen. Wenn sie an kühlen Orten bereits in ihre Winterstarre verfallen sind, lassen sie sich sogar vorsichtig in einen Eimer kehren. Die eingesammelten Tiere dann einfach an einen anderen geschützten Ort bringen. Zum Beispiel zu einem Laubhaufen oder an eine Wand im Garten. Hier bleiben sie, bis sie im Frühjahr erwachen und wieder auf Blattlausjagd gehen.
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