Für Fahrschüler ab 15 Jahren - Statt Roller: Micro-Car düst durch Gießen
"Toller als Roller" - damit bewirbt die Fahrschule Deusch aus Gießen ihr Micro-Car. Schon Fahrschüler ab 15 Jahren dürfen den Zweisitzer mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h fahren.
8 PS, etwa 350 Kilo leicht und Platz für zwei Personen: Das ist das rote Micro-Car der Fahrschule Deusch. Da, wo sich die Nachteile des Mopeds auftun, will das komfortablere Micro-Car ansetzen. Wie es sich fährt, das hat unsere FFH-Reporterin getestet.
Was ist ein Micro-Car?
Zwei Hauptkriterien gibt es, damit das Fahrzeug als Micro-Car eingestuft wird: Die Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 45 km/h und dass das Fahrzeug lediglich zwei Sitzplätze hat. Micro-Cars gibt es als Verbrenner, aber auch als Elektroautos. Fahren darf jeder mit der Führerscheinklasse AM. Das ist der Roller-Führerschein, den man schon mit 15 Jahren machen darf.
Ideal für den Stadtverkehr
Neben jungen Menschen würden sich aber auch ältere Menschen für die Micro-Cars der Fahrschule interessieren, erzählt Chef Andreas Deusch am FFH-Mikro. Er sagt, Micro-Cars eignen sich für alle, die im Stadtverkehr unterwegs sind. "Da schwimmt man mit den 45km/h im Verkehr mit." Weitere Pluspunkte, die unsere Reporterin bemerkt: Ein geräumiger Kofferraum und fast überall ein passender Parkplatz. Und gerade im Winter ist so ein Micro-Car mit Sitzheizung natürlich deutlich komfortabler als der Roller mit kaltem Fahrtwind und Niederschlag.
Ruckelig bei Unebenheiten am Boden
Auf der Landstraße ist man im Micro-Car natürlich deutlich langsamer als der Rest. Aber das ist der Roller schließlich auch. Ab etwas über den 45 km/h bemerkt man als Fahrer, dass der Wagen die Geschwindigkeit drosselt, das erinnert ein bisschen an das Fahrgefühl von einem Golfcart. Außerdem merkt man bei dem fast schon federleichten Micro-Car Unebenheiten am Boden deutlich stärker als bei einem großen, schweren Auto, berichtet unsere Reporterin nach den ersten Runden mit dem kleinen Flitzer. Der kostet übrigens zwischen 8.000 und 20.000 Euro.
Immer mehr Interessierte
Seit etwa einem halben Jahr hat die Fahrschule Deusch das Micro-Car und schon etwa 30 interessierte Fahrschülerinnen und Fahrschüler haben laut dem Fahrschulchef seitdem darin Platz genommen. Das Interesse werde immer größer, so Andreas Deusch.
Fahrprüfung findet nicht im Micro-Car statt
Fahrstunden können in dem knuffig kleinen Fahrzeug genommen werden, die Fahrprüfungen selbst dann aber nicht im Mini-Car abgelegt werden. Fahrlehrer Deusch sagt, die werden für die Klasse AM immer mit dem Roller gemacht. "Wer schon mal mit dem Micro-Car gefahren ist, dem fällt es dann häufig später leichter, auf ein großes Auto umzusteigen. Da bekommt man schonmal ein Gefühl für das Autofahren, anders als beim Roller", erklärt der Fahrschulinhaber.
Mehr Infos zum Micro-Car gibt es auf der Webseite der Fahrschule Deusch und auf deren instagram-Seite.