Nach Deckeneinsturz an Uni Marburg: Aufräumarbeiten haben begonnen
Deckeneinsturz an Uni Marburg - Aufräumarbeiten sind gestartet
Rund zweieinhalb Wochen nach dem Einsturz der Decke eines Hörsaals der Marburger Philipps-Universität haben die Aufräumarbeiten begonnen. Das sagte uns eine Sprecherin der Universität.
In dem 1924 erbauten sogenannten Landgrafenhaus war in der Nacht zum 3. Dezember eine Holz-Kassettendecke des Hörsaals eingestürzt, der mit rund 400 Plätzen zu den größeren der Universität gehört. Verletzt wurde niemand, da sich zu diesem Zeitpunkt niemand in dem Gebäude aufgehalten hatte. Uni-Präsident Thomas Nauss hatte sich erleichtert gezeigt, dass bei dem Vorfall niemand zu Schaden gekommen sei.
Arbeiten unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen
Die Aufräumarbeiten laufen seit vergangenem Freitag und werden laut Uni-Sprecherin voraussichtlich bis Mitte/Ende Januar andauern. So viel Zeit werde benötigt, weil erhöhte Sicherheitsvorkehrungen bei den Arbeiten getroffen worden seien. "Die Aufräumarbeiten im Landgrafenhaus bergen ein gewisses Gefährdungspotenzial, da noch Reste der Decke hängen. Als Sicherheitsvorkehrung kommen nach Absprache mit den Statikern und dem Arbeitsschutz Schutztunnel zum Einsatz, um die Arbeiter vor weiteren herabfallenden Deckenbereichen zu schützen", heißt es von der Uni auf Anfrage von HIT RADIO FFH.
Gutachten des Statikers liegt noch nicht vor
Derweil liegt das Gutachten des Statikers noch nicht vor. Nach Einschätzung der Universität dürfte der Hörsaal für ein Jahr nicht nutzbar sein. Das Landgrafenhaus solle zudem bis mindestens Mitte Januar 2024 geschlossen bleiben. Lehrveranstaltungen wurden verlegt oder finden online statt. Wer jetzt am Landgrafenhaus vorbeiläuft, sieht wie der Schutt durch die Fenster des Hörsaals heraustransportiert und in einen großen Container gebracht wird.
Schaden mindestens sechsstellig
Der Schaden an dem historischen Gebäude, in dem ein Teil des Fachbereichs Jura untergebracht ist, war zunächst auf einen mindestens sechsstelligen Betrag geschätzt worden. In dem Gebäude befinden sich mehrere Hörsäle und Seminarräume sowie Büros des Fachbereichs Rechtswissenschaften. Es wird vor allem für Lehrveranstaltungen der Fachbereiche Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften genutzt.