DLRG warnt vor Einbruchsgefahr - Zugefrorene Seen bergen große Gefahren
Eisiges Winterwetter in Hessen, doch die DLRG warnt davor, über zugefrorene Seen oder gar Talsperren zu spazieren. Die Eisdecken könnten weiter einbrechen und Menschen sehr schnell in Lebensgefahr bringen. Das gelte zum Beispiel für die Aartalsperre, so die DLRG-Gruppe Ehringshausen.
Am Dutenhofener See bei Gießen zeigen Steffen Kunz und Peter Lippel von der DLRG Lahn-Dill der FFH-Reporterin, worauf besonders zu achten ist. Generell gelte: Nur bei einer offiziellen amtlichen Freigabe käme es überhaupt in Frage, sich aufs Eis zu wagen - sei es um zu Spazieren oder Schlittschuh zu laufen.
Woran erkennt man dünnes Eis?
Doch selbst dann gebe es auf zugefrorenen Gewässern immer eine Einbruchsgefahr. "Ganz wichtig ist tatsächlich die amtliche Freigabe", so DLRG-Einsatzleiter Steffen Kunz. Auch dann könnten sich im Eis an manchen Stellen Luftblasen befinden. Die machten die Eisdecke porös. Besondere Vorsicht sei überall geboten, wo der Wasserpegel vor dem Kälteeinbruch erhöht gewesen sei.
Einbruchsgefahr bei gefrorenem Hochwasser
Vor allem bei Hochwasser sei die Einbruchsgefahr erhöht, so Kunz. Wenn das Wasser bei einem hohen Pegelstand einfriert und das Wasser dann wieder zurück geht, könne ein Luftraum zwischen Eisschicht und Wasserpegel bestehen bleiben. Die Traglast des Eises sinke und die Gefahr einzubrechen steige.
Kinder und Hunde besonders gefährdet
Besondere Vorsicht ist bei Kindern und Hunden geboten. Vor allem Kinder könnten die Eisdicke nicht richtig einschätzen und sich somit in Gefahr begeben, erzählen die erfahrenen DLRG-Einsatzkräfte aus dem Lahn-Dill-Kreis. Auch freilaufende Hunde könnten sich auf brüchiges Eis begeben und versehentlich einstürzen. Deswegen sei es wichtig darauf zu achten, dass der Hund auf Rückrufe reagiert. Besser sei es, Hunde bei Spaziergängen an die Leine zu nehmen.
Eingebrochen - Was nun?
Sollte das Eis doch anfangen zu knacken, gilt folgendes: Flach hinlegen und langsam auf allen Vieren zum Ufer zurückrobben, sagt Peter Lippel, Leiter des DLRG Kreisverbandes Lahn-Dill. So würde das Gewicht gleichmäßig auf der Eisfläche verteilt. Wenn es doch zum Einbruch kommt, solle man unbedingt auf sich aufmerksam machen und laut um Hilfe rufen, ergänzt Steffen Kunz.
Wie kann man helfen?
Richtig helfen könnten Außenstehende vor allem mit einem schnellen Anruf bei der Feuerwehr. Vielleicht sei es auch möglich, mit langen Ästen, Leitern oder Seilen zu versuchen, die Person aus dem Wasser herauszuziehen. "Wichtig ist, dass die Person nicht selber aufs Eis rennt. Am Ende haben wir dann zwei Eingebrochene", so Lippel abschließend zur FFH-Reporterin.