Lauter Pfeif-Ton gegen Wildunfälle an den Bahnstrecken im Taunus
Wildunfälle mit Zügen im Taunus - Warnton soll Tiere von Gleisen fernhalten
Warum gibt es ausgerechnet auf dieser Bahnstrecke im Taunus so viele Wildunfälle? In der Nähe der Bahnstrecke im Taunus würden besonders leckere Feldfrüchte wie Raps oder Mais die Tiere anlocken, heißt es beim hessischen Landesjagdverband in Bad Nauheim in der Wetterau (Symbolbild).
Wildunfälle gibt es nicht nur an Straßen - auch Züge sind für Tiere schwer als Gefahr zu erkennen. Bahn und Jäger wollen das Leid für das Wild verringern. Im Taunus gibt es deshalb nun akustische Wildwarner.
Der hessische Landesjagdverband in Bad Nauheim in der Wetterau und die Deutsche Bahn wollen die Zahl der Wildunfälle an Zugstrecken reduzieren. Seit kurzem werden die sogenannten Wildwarner im Taunus zwischen Niedernhausen (Rheingau-Taunus-Kreis) und Niederbrechen (Landkreis Limburg-Weilburg) getestet.
Pfeif-Ton soll Tiere von der Bahnstrecke fernhalten
Die etwa 15 Zentimeter langen und sechs Zentimeter breiten Geräte werden durch die Geräusche des herannahenden Zuges aktiviert, dann ist ein lauter Pfeifton zu hören und an der Vorderseite blinkt es. Zudem wird via Funk eine Art "Warnkette" mit benachbarten Geräten ausgelöst, die dann ebenfalls pfeifen und blinken, wie der Sprecher des Landesjagdverbandes, Markus Stifter, in Bad Nauheim erklärte.
Besonders viele Wildunfälle an den Schienen
Die ICE-Strecke Frankfurt-Köln bei Niedernhausen zähle zu den hessischen Schwerpunkten bei Wildunfällen an Schienen, so Stiftler. Dort seien die Züge teils mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde unterwegs. Die Bremswege der Züge sind häufig viel zu lang, um einen Zusammenstoß mit dem Tier noch zu verhindern. "Die Wildtiere können die Gefahr und vor allem die Geschwindigkeit des herannahenden Zuges nicht einschätzen, so kommt es immer wieder zu Zusammenstößen", erklärte er. "Ein Wildunfall wirkt sich immer auch auf den Verkehr aus, da der Zug vor der Weiterfahrt auf mögliche Schäden untersucht werden muss", ergänzte eine Sprecherin der Bahn.
Tiere werden abgeschreckt
Es liefen bereits seit 2022 bundesweit mehrere Pilotprojekte mit akustischen Wildwarnern, teilte eine Bahnsprecherin in Frankfurt mit. Markus Stiftler stellt fest, dass die Wildwarner beim Rehwild tatsächlich eine abschreckende Wirkung zu entfalten scheinen. Die Jäger wollen zusätzlich nun an der Bahnstrecke im Taunus stärker präsent sein und so das Wild vertreiben.
Redakteurin
Dominique Bundt
