Stadtwerke Marburg bekommen Zuschlag für sieben Windräder
Strom für 30.000 Haushalte - Stadtwerke Marburg bauen sieben Windräder
Großer Coup bei der Windkraft: Die Stadtwerke Marburg haben den Zuschlag für den Bau von sieben großen Windrädern bekommen. Sie sollen bis 2028 auf der Bürgelner Gleiche bei Cölbe und dem Naherholungsgebiet Lichter Küppel bei Marburg-Cappel entstehen.
Im Jahresschnitt würde hier Strom für 30.000 Haushalte erzeugt, kündigt Stadtwerke Geschäftsführer Holger Armbrüster an. Schon bald wollen die Stadtwerke in öffentlichen Veranstaltungen über die Pläne informieren.
Hier informieren die Stadtwerke Marburg über das Windkraft-Projekt
Stadtwerke betreiben bereits Windräder in Wehrda
In Teilen des Landkreises Marburg-Biedenkopf gehören Windräder bereits zum gewohnten Landschaftsbild. Ende 2023 hatte HessenForst die Wind-Vorranggebiete an der Bürgelner Gleiche und am Lichter Küppel ausgeschrieben. Bei dem Bieterwettbewerb hatten sich die Stadtwerke Marburg in Bietergemeinschaft mit MAX Bögl durchgesetzt. Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Nadine Bernshausen freut sich: „Dadurch profitieren die Menschen vor Ort von der umweltfreundlichen Stromerzeugung und die Wertschöpfung bleibt lokal erhalten.“ Neben drei Windrädern im Stadtteil Wehrda seien die Stadtwerke Marburg bereits an regionalen Windparks beteiligt.
Meilenstein für Marburger Energiewende
Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Armbrüster sagt: "Wir wollen die regenerative Stromproduktion weiter steigern und setzen dafür auf Solarstrom und Windenergie. Die Planung neuer Windkraftanlagen markiert einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu mehr umweltfreundlicher Energieerzeugung in der Region.“ Für die Umsetzung des neuen Windkraftprojekts soll die Stadtwerke-Tochtergesellschaft Erneuerbare für Marburg-Biedenkopf GmbH & Co. KG sorgen.
Fünf Windräder auf Bürgelner Gleiche
Geplant seien fünf Windkraftanlagen auf dem Gebiet Bürgelner Gleiche und zwei Windräder auf dem Gebiet Lichter Küppel sowie ein weiteres Umspannwerk. Nach Genehmigungsverfahren, Gutachten und Bau sollen die Anlagen 2028 betriebsbereit sein.
Jedes Windrad solle rund 175 Meter groß (Nabenhöhe) sein, über ca 7-Megawatt-Leistung verfügen und besonders leise sein. Alle sieben Windräder zusammen könnten mehr als 50 Megawatt (MW) leisten.
Halb Marburg dann CO2-neutral versorgt
Rein rechnerisch könnten so im Jahresmittel mehr als 30.000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgt werden. „Das bedeutet, dass in etwa halb Marburg CO2-neutral gestellt werden könnte. Für die Klima-Ziele der Universitätsstadt Marburg wäre das ein großer Faktor“, verdeutlichte Christoph Drothler, Geschäftsführer der Erneuerbare für Marburg-Biedenkopf GmbH. Auch die Busflotte der Stadtwerke würde hierüber mit Strom versorgt - bis 2030 sollen in Marburg 55 Elektro-Busse rollen.
Bürger sollen finanziell beteiligt werden
Die Stadtwerke wollten Beteiligungsmodelle prüfen und entwickeln, um auch die Marburger und Marburgerinnen finanziell an den Windkraftanlagen zu beteiligen - möglicherweise als Sparbrief ähnlich dem bekannten CO2-Sparbrief. Außerdem könnte es dann regionale Bürger-Stromtarife geben, um unabhängiger von schwankenden Marktentwicklungen zu sein.
Bürger sollen gut informiert werden
Möglichst bald wollen die Stadtwerke nun auf Veranstaltungen und Versammlungen über die Pläne informieren und so die Menschen in der Region mitnehmen und für das Projekt begeistern.
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