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> Tanken mit Frittenfett: Start für neuen Kraftstoff HVO100 in Hessen
14.05.2024, 12:37 Uhr
Frittenfett ins Auto tanken -
Grüner Sprit HVO 100 jetzt in Hessen
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Frittenfett ins Auto tanken und damit auch noch der Umwelt etwas Gutes tun. Das geht hier an der Roth-Tankstelle in Frankfurt. Hier gibt es nämlich Öko-Sprit. Der wird aus alten Öl- und Fett-Abfällen hergestellt. Zum Beispiel eben das, was beim Pommes frittieren übrig bleibt. So sieht er aus. Ist klar, wie Wasser riecht schon nach Benzin, aber auch einfach ein bisschen, als hätte man was von der Fritteuse abgefüllt.
Nach Fett, nach Öl heißt HVO 100 und es gibt auch schon einige hier, die das Tanken. Seit wann fährst du denn mit dem Ökosprit? Seit Anfang des Jahres. Ich bin schon mit 3.000 Kilometern mit dem unterwegs gewesen. Merkst du davon irgendwas, wenn du da fährst? Gibt es einen Unterschied? Ja, der hat mehr Kraft. Also der hat auch das Klopfen vom Diesel nicht.
Das hat sich alles ein bisschen verflüchtigt. Und der ist halt eben viel sauberer, in der Verbrennung. Also da stinkt nicht. Der Frittensprit ist nur für Dieselfahrzeuge und auch offiziell nur für solche mit einer ganz speziellen Plakette. Und HVO gibt es nur an diesen besonderen Tankstellen. Zehn davon sollen aber neu dazukommen in den nächsten Wochen bei uns in Hessen.
Mit Frittenfett in die Verkehrswende? Autofahrer können jetzt den Dieselkraftstoff HVO 100 in Frankfurt tanken. Hergestellt aus Abfallstoffen wie benutztem Pflanzenfett soll der Sprit ein Anfang in Richtung grünes Tanken werden. Das Unternehmen Roth aus Gießen stellt die umweltfreundliche Dieselalternative bereits an ihrer Tankstelle in der Borsigallee bereit.
Bald gehen die grünen Zapfsäulen hessenweit in Betrieb - Roth plant, in den nächsten Wochen zehn Tankstellen in Hessen mit dem Öko-Sprit auszustatten.
Wie Abfallstoffe Deutschlands Straßen sauberer machen
Autofahrer in Frankfurt können den Dieselkraftstoff HVO 100 schon tanken. Hergestellt wird er ausschließlich aus Abfallstoffen wie benutztem Pflanzenfett. Das reduziere die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu fossilem Diesel, sagt Marketingleiter des Unternehmens Roth Kim Backhaus.
Einige Städte, wie Offenbach, testen bereits, wie sie ihren Müllfahrzeuge und andere Flotten mit diesem Kraftstoff umrüsten können.
FFH-Faktencheck
Was ist HVO 100? | HVO 100 steht für "Hydrotreated Vegetable Oils", also hydrierte Pflanzenöle. Dieser Kraftstoff wird aus benutztem Pflanzenfett, Speiseölen und anderen Fettresten hergestellt. Der Kraftstoff bietet so eine Möglichkeit, umweltbewusster zu tanken. |
Wer kann HVO 100 tanken? | Grundsätzlich kann HVO 100 Diesel in allen modernen dieselbetriebenen Fahrzeugen und Motoren eingesetzt werden. Einige Autohersteller haben aber noch keine Freigabe für den Kraftstoff HVO 100 gegeben. Sicherheit gibt die Plakette "XTL" an der Tankklappe oder Rückfragen zum Beispiel beim ADAC oder dem Autohaus. |
Wo gibt es den Dieselkraftstoff? | Die Roth-Tankstelle in der Frankfurter Borsigallee bietet den Kraftstoff bereits jetzt an. Weitere Tankstellen im In- und Ausland finden Sie hier. |
Wie sieht eine HVO 100- Tanksäule aus? | Die Tanksäulen sind mit grüner Folie beklebt und groß mit HVO 100 beschriftet, kaum zu übersehen. |
Wie teuer ist HVO100? | Um die 15 bis 25 Cent mehr als herkömmlicher Diesel kostet HVO 100. |
Schadet HVO 100 Diesel meinem Motor? | Nein. HVO ist ein sehr hochwertigerer Hochleistungskraftstoff, der keine Materialien angreift. Im Gegenteil, er verbennt fast rückstandsfrei und schont den Motor, sagt das Unternehmen Roth. |
Wass muss ich als Autofahrer beachten? | Autofahrer sollten im Tankdeckel oder auf der Liste des ADACs überprüfen, ob sie HVO 100 tanken können. |
Grünes Licht für den grünen Sprit
Inzwischen hat auch die Bundesregierung und der Bundesrat grünes Licht für HVO 100 gegeben. Das Unternehmen Roth hatte zuvor schon eine vorläufige Erlaubnis erhalten, bereits HVO 100 zu verkaufen.
Backhaus von Roth: "Städte können so ihre CO2 Ziele erreichen"
Roths Marketingleiter Kim Backhaus erklärt, wie der Kraftstoff Städten hilft, ihre CO2 Ziele zu erreichen. Bestehende Flotten können so umweltfreundlicher fahren.
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HVO100 ist ein vollsynthetischer Dieselkraftstoff, der aus nachwachsenden Rest- und Abfallstoffen hergestellt wird, was dazu führt, dass man mit ihm bis zu 90% CO2 einsparen kann. Ich bin der Meinung, dass der Kraftstoff sehr, sehr wichtig sein wird, um die CO2-Ziele im Verkehr zu erreichen. Der Kraftstoff ist sofort verfügbar, der Kraftstoff ist mit vielen Fahrzeugen kompatibel und die Bestandsflotte ist so groß, dass wir im Endeffekt wirklich klimareduzierte oder klimaneutrale Kraftstoffe für den Bestand brauchen, um die anspruchsvollen CO2-Ziele im Verkehr zu erreichen.
Backhaus: HVO ist gut für den Motor und die Umwelt!
Kim Backhaus erklärt unserer FFH-Reporterin: Das sind die Hauptvorteile durch den neuen Öko-Sprit...
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Der Hauptunterschied ist, dass man tatsächlich für seinen persönlichen CO2-Fußabdruck eine ganze Menge tun kann. Also in der Regel bewegen wir uns so zwischen 80 bis 90 Prozent CO2-Einsparung. Und der Nebeneffekt ist, er verbrennt deutlich sauberer und hat weniger Ablagerungen im Motor und sorgt so dafür natürlich auch in Zukunft für deutlich weniger Verschleiß am Motor. Im Endeffekt, man tut für die Umwelt was Gutes und für den Motor, fürs Auto.
© Kim Backhaus
Autoingenieur Andreas Bauditz tankt in Frankfurt den neuen, nachhaltigen Dieselkraftstoff.
© HIT RADIO FFH / Homann
Knapp 14 Cent teurer - wer HVO 100 tanken will, muss im Vergleich zum herkömmlichen Diesel etwas tiefer in die Tasche greifen.
Kritik am Kraftstoff
Das Bundesumweltministerium kritisierte den Kraftstoff, denn er sei nicht grundsätzlich nachhaltig. "Nur wenn nachhaltige Rohstoffe zur Herstellung eingesetzt werden, ist HVO auch nachhaltig", hieß es. Auch sei fraglich, in welchem Umfang der neue Treibstoff verfügbar sein wird.
Darmstädter Experte sieht positive Aspekte
Christian Beidl, Leiter am Institut für Verbrennungskraftmaschinen in Darmstadt, entkräftigt die Kritik. Er betont das Potenzial zur CO2-Reduktion und denkt, dass HVO 100 sich auch positiv auf die Elektromobilität auswirken könnte, weil sie beide den Boden für eine grüne Mobilität bereiten.
Eine Handvoll Öko-Sprit-Tanker täglich
Auch einige Autofahrer sehen diese positiven Aspekte: Kim Backhaus sagt unserer Reporterin, dass an der Roth-Tankstelle bisher um die 5 bis 7 Personen täglich HVO tanken. "Wir rechnen aber mit einer Steigerung um einige Prozent im Vergleich mit dem herkömmlichen Diesel", betont Backhaus.
Das sagen die Autofahrer:
"Zu teuer", "eine gute Sache": Die Meinungen der Kunden gehen am FFH-Mikro weit auseinander
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Dem Treibstoff, der hat mir ziemlich gefallen, weil er halt wesentlich qualitativer ist als der dreckige fossile Diesel, der halt eben auch, sag ich mal, schlecht für Motor ist. Da ist mir die erste Ladung reingeschossen und dann lief das Ding super. Die tanken das, zahlen zwar ein bisschen mehr, aber kommen trotzdem mit einem so breiten Grinsen rein. Das ist wirklich schön zu sehen. Kommt gut an. Wenn es für den Motor gut ist, dann für die Umwelt auf jeden Fall. Würden Sie für 14 Cent mehr auch umweltfreundlicheren Diesel tanken? Ja, ist schon eine Preisfrage. Nein, 14 Cent mehr würde ich nicht tanken, das andere. Ich fahre ganz viel Auto, ich würde das normale Diesel nur tanken. Man, alles hat einen Preis. Eine gute Art der Wiederverwendung, wenn man Fritten erstmal isst und danach das Fett nochmal verarbeitet. Wenn es dem Motor nicht schadet, ja. Schon seit einem Jahr warte ich drauf auf dieses Zeug, weil es einfach aus restlichen Ölen gewonnen wird. Die haben ja genug Frittenfett. Jede Bude hat Fett ohne Ende. Also das wäre ja schade, das wegzukippen. Mir ist es schön, dass es sowas gibt jetzt. Müsste ich erstmal recherchieren, ob das genauso gut für mein Auto ist oder ob es da Probleme mit gibt. Das müsste ich erstmal in der Werkstatt nachfragen. Ich frage, ob ich das überhaupt tanken kann oder soll.
Milan aus Niederdorfelden ist begeistert
Einer der Nutzer ist der begeisterte Milan Roncevic aus Niederdorfelden. Er tankt seit der Freigabe im Februar den Öko-Sprit in der Borsigallee - vor allem, um seinem Motor etwas Gutes zu tun. "Der Kraftstoff ist rein, da gibt es keine Ablagerungen im Motor." Das heiße für ihn auch: Weniger Verschleiß und Kosten, damit lohne sich der höhere Preis beim Tanken von HVO.
Besseres Fahrgefühl dank HVO
Der positive Effekt für die Umwelt käme noch dazu und sei schön. Insgesamt freut sich Milan auch über ein besseres und leiseres Fahrgefühl, seit er mit dem Öko-Sprit fährt.
HVO-Tanker Milan: "Der Treibstoff hat mir ziemlich gefallen!"
Aus Sicht von Milan Roncevic aus Niederdorfelden ist der HVO-Treibstoff qualitativ hochwertiger, sagt er unserer Reporterin.
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Ich bin einmal zufällig hier vorbeigefahren und hab mich gewundert, was das bedeutet. Ja, und dann hab ich mich informiert und mit dem Treibstoff, der hat mir ziemlich gefallen, weil er halt wesentlich qualitativer ist als der dreckige fossile Diesel, der halt eben auch, sag ich mal, schlecht für den Motor ist. Ja, und nachdem ich dann halt, nachdem der eigentlich freigegeben wurde, hab ich erstmal die erste Ladung reingeschossen und dann lief das Ding super.