Mathilden-Hospital in Büdingen schließt diverse Stationen
Mathilden-Hospital in Büdingen - Großteil der Stationen wird dicht gemacht
Paukenschlag bei der medizinischen Versorgung in der Wetterau: Das private Mathilden-Hospital in Büdingen schließt ab Frühsommer einen Großteil der Stationen und will sich künftig auf den Bereich Psychiatrie konzentrieren. Bis zu 150 Beschäftigte werden dadurch möglicherweise ihren Job verlieren.
Ziel sei es, das seit Jahren defizitäre Krankenhaus wirtschaftlich stabil und medizinisch nachhaltig auszurichten und sich so weiterzuentwickeln, heißt es von der zuständigen Bergman Clinics Deutschland Gruppe.
Kreis leitet Prüfungen ein
Auf FFH-Anfrage teilt der Landkreis Wetterau mit, man werde die Auswirkungen der angekündigten Teilschließung umgehend prüfen - sowohl für die Menschen in Büdingen, für andere Krankenhäuser als auch für das Rettungswesen in der Region.
Kritik gegen Pläne
Der Landkreis Wetterau kritisiert die beabsichtigte Teilschließung, Landrat Jan Weckler sagt auf FFH-Anfrage: "Die Teilschließung ist das Ergebnis einer strukturellen Unterfinanzierung der Krankenhäuser und wird spürbare Auswirkungen auf die umliegenden Kliniken, den Rettungsdienst und vor allem die Bürgerinnen und Bürger haben. Sie werden längere Wege in Kauf nehmen müssen."
Keine Notfallversorgung mehr in Büdingen
Mit der Neuausrichtung fallen viele Abteilungen weg: Die stationäre Versorgung für die Gebiete Chirurgie und Innere Medizin, HNO. Die Intensivstation und die Notaufnahme werden demnach ganz schließen und sollen künftig durch andere Krankenhausstandorte in der Umgebung gewährleistet werden. Hierfür nennt Bergman Clinics die Kliniken des Gesundheitszentrums Wetterau und die Main-Kinzig-Kliniken.
Beschäftigte bangen um ihre Jobs
Für 100 bis 150 Beschäftigte im Büdinger Mathilden-Hospital heißt das: Ihre Jobs könnten wegfallen, so die Mitteilung des Klinikbetreibers. Weiter heißt es, Bergman Clinics habe bereits das Gespräch mit dem Betriebsrat aufgenommen, um kurzfristig eine tragfähige Lösung im Sinne der Beschäftigten und des Mathilden-Hospitals zu finden.
Ausbau des psychiatrischen Bereichs
"In Umsetzung der politisch gewollten Zentrenbildung ist für das Mathilden-Hospital beabsichtigt, die Psychiatrie auszubauen und das ambulante Operationszentrum sowie das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) zu erweitern", lauten die künftigen Pläne in der Mitteilung des Betreibers. Der Ausbau der Psychiatrie soll sowohl den ambulanten als auch den tagesklinischen Bereich umfassen. Die Bergman Clinics reagiere damit "frühzeitig auf die bevorstehenden Änderungen im Rahmen der bundespolitischen Krankenhausreform."
Regionales Versorgungsnetzwerk geplant
Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum Wetterau und den Main-Kinzig-Kliniken soll zum Beispiel bei ambulanten Eingriffen, der ärztlichen Fort- und Weiterbildung sowie den Gesundheitsfachberufen erfolgen. Die Neuausrichtung erfolgt unter Vorbehalt verschiedener Genehmigungen.
Umsetzung ab Frühsommer
Die Schließung und Neuausrichtung sei für den Frühsommer geplant. Bis dahin werde der Klinikbetrieb aller Abteilungen inklusive der Notaufnahme und Intensivstation vollumfänglich fortgeführt und das Mathilden-Hospital steht bis dahin uneingeschränkt den Patientinnen und Patienten zur Verfügung.
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