Lahn-Dill-Kreis-Landrat Schuster stand auf Reichsbürger-Todesliste
Reichsbürger-Todesliste - Lahn-Dill-Landrat unter den Bedrohten
Der Landrat des Lahn-Dill-Kreises, Wolfgang Schuster, und der Oberbürgermeister von Wetzlar, Manfred Wagner, standen auf Todeslisten des Reichsbürgernetzwerkes um den Frankfurter Heinrich Prinz Reuß.
In Stuttgart ist vor dem Oberlandesgericht gerade der erste Prozess gegen Anhänger des Netzwerkes angelaufen. Einer der Angeklagten lebte in Wetzlar-Dutenhofen. Laut Anklage soll die Gruppe um den Frankfurter Heinrich Prinz Reuß nach einem Umsturz Säuberungsaktionen geplant haben. Einen Bericht auf mittelhessen.de bestätigt Landrat Wolfgang Schuster auf Anfrage vin HIT RADIO FFH.
Schuster: "Angst darf man als Politiker nicht haben"
"Ich habe keine Angst, das kann man als Landrat nicht, aber ich nehme die Säuberungslisten ernst", sagt Wolfgang Schuster auf Anfrage von HIT RADIO. Er wolle als Bedrohter sein Gesicht zeigen. "Ansonsten mache ich einfach meine Arbeit wie immer," so Schuster.
Auch Amtsärzte auf den "Säuberungslisten"
Der Landrat berichtet, dass das hessische Landeskriminalamt ihn vor circa zwei Wochen über die Liste informiert, aber auch mitgeteilt habe, dass derzeit keine besondere Bedrohung bestehe und eine besonderer Schutz nicht notwendig sei. Die Liste enthalte 300 Datensätze und Daten von Politikern aber auch Verantwortlichen aus dem Gesundheitsbereich, also zum Beispiel Amtsärzten.
Wetzlarer Oberbürgermeister auch auf der Liste
Auch Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner bestätigt HIT RADIO FFH, auf der Säuberungsliste mit 300 Datensätzen gestanden zu haben.
Auch ein Wetzlarer unter der Angeklagten
Einer der Angeklagte im Stuttgarter Reichsbürger-Prozeß ist der 47-jährige Alexander Q. aus Wetzlar-Dutenhofen. Er soll laut Anklage der Generalstaatsanwaltschaft für das Reichsbürgernetzwerk als eine Art Sprachrohr fungiert und auch neue Mitglieder im Netz geworben haben.
Geplante "Säuberungsaktionen" nach Umsturz
Die mutmaßlichen Umstürzler hätten Heimatschutzkompanien aufbauen wollen als militärischen Arm. Diese Gruppen oder Truppen hätten nach einem Umsturz am Tag X dann Säuberungsaktionen in Bund, Land und Kommunen durchführen sollen. Hierbei sei auch der Tod von Menschen in Kauf genommen worden.