Neue Satzung vorgestellt - Gießen sagt Schottergärten den Kampf an
Vorgärten ganz ohne Grün: Immer mehr Städte weigern sich dagegen. Auch Gießen. Die Stadt will mit einer neuen Satzung Schottergärten den Kampf ansagen.
Statt Schotter soll es auf privaten und öffentlichen Grundstücken jetzt insektenfreundliche Begrünung geben. Das gilt für Grundstücke, die neubebaut werden.
Schottergärten oft in Neubaugebieten
Stadträtin Gerda Weigel-Greilich sagt im FFH-Interview: "Ja, Gießen hat ein Schottergärten-Problem, vor allem in Neubaugebieten." Deshalb wurde nun vom Magistrat die Satzung beschlossen, die insektenfördernde Begrünung auf Grundstücksfreiflächen vorsieht. Das fördere die Biodiversität, das Bioklima für die Menschen und trage zur Versickerung bei.
Das ist das Problem an Schottergärten
Das große Problem an sogenannten Schottergärten, also Gärten in denen kaum Grün wächst: Sie heizen sich stark auf und erhöhen die Umgebungstemperatur. Außerdem sind sie für Tiere und Pflanzen ein schlechter Lebensraum. Eingebaute Folien unter dem Kies sorgen dafür, dass Regenwasser außerdem nicht richtig ablaufen kann.
Kies in Kombination mit Stauden ist erlaubt
Trotzdem kann man die trostlosen Gärten immer öfter entdecken. Vor allem in Neubaugebieten sind sie beliebt, wohl weil sie mal richtig in Mode waren und als sehr pflegeleicht verstanden werden. Stadträtin Weigel-Greilich betont aber: Auch insektenfördernde Bepflanzung kann pflegeleicht sein. Hierzu verweist sie auf die Kombination aus Stauden und Kies. Diesen Kompromiss duldet die Stadt, denn die Stauden locken reichlich Insekten an.
Stadtverordneten müssen noch zustimmen
Problematisch werde es, die Neubau-Grundstücke auf die neue Vorgabe zu kontrollieren, sagt die Stadt. Die Satzung soll den Beugenehmigungs-Unterlagen beigefügt werden. Werden Verstöße gemeldet, soll dem Fall aber nachgegangen werden, so die Stadt. Die Satzung soll im gesamten Stadtgebiet gelten. Die Stadtverordneten müssen dem Magristratsbeschluss noch am 11. Juli zustimmen.