Aggressiver Gaffer bei Zugunfall in Gießen: Radfahrer schwer verletzt
Aggressiver Gaffer in Gießen - Radfahrer schwer verletzt bei Zugunfall
In Gießen hat ein Zug einen Radfahrer schwer verletzt. Bei der Versorgung des Mannes sorgte ein aggressiver und angetrunkener Gaffer für Ärger.
Trotz Achtungspfiff und Schnellbremsung hatte die Lok der hessischen Landesbahn den 51-Jährigen auf einem Bahnübergang am Gießener Waldstadions erfasst.
Unfallopfer radelte vorher auf Fahrradweg entlang der Bahnstrecke
Laut der Bundespolizei Kassel radelte der 51-Jährige parallel zur Bahnstrecke auf dem Radweg und kreuzte dann an einem mit Gittern (Umlaufsperre) gesicherten Übergang. Dabei übersah er offensichtlich den Zug, der von Großen-Buseck Richtung Gießen unterwegs war. Der Zug erfasste den Radfahrer und schleuderte ihn zur Seite. Schwer verletzt kam der Radfahrer ins Gießener Uni-Klinikum
Lokführer handelte schnell, Reisende blieben unverletzt
Der Lokführer versuchte durch eine Schnellbremsung und einen Achtungspfiff, vergeblich den Unfall zu verhindern. Glücklicherweise blieben alle 22 Reisenden im Zug unverletzt. Neben der Bundespolizei waren ein Notfallmanager der Deutschen Bahn und ein Notarzt vor Ort.
Streit mit Gaffer am Unfallort
Ein 24-jähriger Mann störte die Arbeit der Einsatzkräfte, indem er sich trotz Aufforderung weigerte, den Unfallbereich zu verlassen. Die Polizei musste ihn mit körperlichem Einsatz entfernen. Er beleidigte die Beamten und versuchte zu fliehen, wurde aber schnell gefasst. Ein Alkoholtest ergab knapp 1,8 Promille. Gegen den Mann wird nun strafrechtlich wegen Beleidigung ermittelt.
Wichtiger Hinweis der Bundespolizei
Die Bundespolizei warnte eindringlich vor den Gefahren beim Überqueren von Bahnübergängen. Umlaufsperren sollen auf Gefahrenstellen hinweisen und das unüberlegte Überqueren verhindern. Zudem wies die Polizei darauf hin, dass Gaffen ein ernstes Vergehen ist, das mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden kann.
Beeinträchtigungen im Bahnverkehr
Der Zwischenfall führte zu erheblichen Verzögerungen im Bahnverkehr. Sieben Züge erhielten insgesamt 313 Minuten Verspätung, und es kam zu zwei Zugausfällen. Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise.