Wieder Rausch-Gummibärchen aufgetaucht - diesmal an Kiosk in Wetzlar
Behörde aktiviert Kat-Warn - Rausch-Gummibärchen auch in Wetzlar
Wieder sind in Hessen Rausch-Gummibärchen aufgetaucht. Diesmal an einem Kiosk in Wetzlar. Erst vor einiger Zeit hatte sich damit ein junger Mann in der Wetterau vergiftet und musste ins Krankenhaus.
Auch in Wetzlar sind jetzt Tüten mit sogenannten Rausch-Gummibärchen aufgetaucht. Die Süßigkeiten enthalten Muscimol. Das Gift des Fliegenpilzes kann Vergiftungserscheinungen auslösen. Das Veterinäramt des Kreises hatte nach ersten Funden in der Wetterau selbständig Lebensmittel-Risikokontrollen veranlasst.
Kontrolleure ziehen Rausch-Bärchen ein
Dabei fanden sich in einem Kiosk in Wetzlar Tüten mit den Giftgummis. Diese konfiszierte das Veterinäramt, und laut dessen Leiter Giuseppe Bosco, kommt auf den Besitzer des Kiosks ein Strafverfahren zu. Der Lahn-Dill-Kreis teilte auf Anfrage von HIT RADIO FFH weiter mit, die Süßigkeiten seien wohl über Tschechien und einen deutschen Zwischenhändler nach Wetzlar gekommen.
Bisher wohl niemand vergiftet
Zum Glück sei nach Kenntnis des Lahn-Dill-Kreises bisher niemand zu Schaden gekommen. Die Behörden reagierten am frühen Morgen auf den Fund der Fliegenpilz-Gummibärchen damit, dass sie eine Kat-Warn-Meldung auf die Handys im Raum Wetzlar schickten. Sie soll grundsätzlich vor dem Verzehr warnen. Befürchtet wird eine Hype unter Jugendlichen, der den Verzehr antreibt. Vor einiger Zeit hatte es so auch einen "Run" auf besonders saure, scharfe und potentiell gesundheitsgefärdende Hot-Chips gegeben. Deren Verzehr hatte das Land Hessen daraufhin verboten.
Mann hatte sich in der Wetterau vergiftet
Der Wetteraukreis hatte erst vor gut einer Woche Alarm geschlagen wegen gefährlicher Gummibärchen, die Muscimol enthalten. Ein junger Mann aus Ortenberg hatte nach dem Verzehr Vergiftungserscheinungen und musste ins Krankenhaus. Er hatte die Süßigkeitentüte "Magic Gummies" offenbar an einem Automaten gezogen. Der Wetteraukreis hat die Packungen aus insgesamt acht Automaten eingezogen und dem Betreiber den Verkauf untersagt.
Bundesamt hat Warnung herausgegeben
Bereits im August hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz vor den Fliegenpilz-Gummibärchen gewarnt, war aber davon ausgegangen, dass die halluzinogene Süßigkeit nur online vertrieben wird. Nun tauchen die Rausch-Bärchen offenbar auch in Süßigkeiten-Automaten auf.
Fliegenpilze können gefährliche Folgen haben
Das Gift des Fliegenpilzes ist eine psychoaktive Substanz und kann von Schwindel über Benommheit bis hin zu Anfällen und Zusammenbrüchen führen. Vertrieben werden die Gummibärchen von der Berliner Firma "Deutsche Cannabis Manufactur".
Vergiftung durch Muscimol entdeckt
Das Kreis-Gesundheitsamt hat die Gummi-Bärchen aus einem Automaten in Ortenberg untersuchen lassen und nachgewiesen, dass die zwei Gummibärchen in einer Tüte je 5 Milligramm Muscimol enthalten. Dieser Giftstoff des Fliegenpilzes könne die Psyche stark beeinflussen und zu Vergiftungen führen, wie bei dem jungen Mann, teilt der Wetteraukreis mit.
Maßnahmen gegen den Verkauf
Der Betreiber hat das Produkt in insgesamt acht Automaten aus dem Verkehr nehmen müssen, so dass die gefährlichen Gummibärchen nicht mehr erhältlich seien. Laut Wetterau habe er zunächst behauptet, die Produkte seien zum Sammeln aber nicht für den Verzehr gedacht.
Warnung vor Verkaufsautomaten
Der Wetteraukreis weist daraufhin, dass Automaten ohne spezielle Genehmigung aufgestellt werden können, wenn keine alkoholischen Getränke darin verkauft würden. Daher raten die Lebensmittelüberwachung und der Gesundheitsschutz im Wetteraukreis zur Vorsicht. Sie empfehlen, verdächtige Produkte aus Verkaufsautomaten zu melden.