Suche nach Pawlos in Weilburg: Taucher finden das Kind auch nicht
Suche nach Pawlos in Weilburg - Taucher finden das Kind auch nicht
Die Suche nach dem verschwundenen kleinen Pawlos aus Weilburg bleibt weiter erfolglos. Die Polizei hat das Kind auch bei einer großen Tauchaktion in der Lahn nicht gefunden.
Jetzt will die Polizei die Lage neu bewerten, schließt aber auf FFH-Anfrage auch weitere Suchmaßnahmen auf der Lahn nicht aus. "Wir machen eine Pause und entscheiden dann, wie es weitergeht," sagte Polizeisprecher Carsten Werner zu FFH.
Wassersuchhunde erfolglos
Der sechsjährige autistische Junge bleibt wie vom Erdboden verschluckt, spurlos verschwunden. Fünf Kilometer Lahn haben Taucher über zwei Tage abgesucht, die Polizei setzte zwei Wassersuchhunde ein. Einer der Hunde schlug einmal am Kirschhöfer Wehr an.
Familie bleibt ohne Gewissheit
Ein daraufhin durchgeführter Tauchgang sei aber erfolglos geblieben. Damit bleibt die eritreische Familie von Pawlos weiter ohne Gewissheit, was geschehen ist, nachdem ihr Kind mittags aus der Schule wegrannte. Über zwei Wochen ist das nun her. Die Polizei hoffe weiter auf Hinweise, denen sie dann nachgehen werden, heißt es.
Sonarboot im Einsatz
Bei der Suchaktion der Taucher waren gleichzeitig ein Sonarboot und Suchhunde im Einsatz. Das Sonarboot soll über Schallwellen Verdächtiges auf dem Boden des Flusses melden.
Ermittlungen dauern an
Die Polizei hat die Lage am Freitag (04.04.) neu bewertet. "Unabhängig davon konzentriert sich die Polizei verstärkt auf die kriminalpolizeilichen Ermittlungen", hieß es. Dabei gehe es weiterhin um mögliche Beobachtungen aus der Bevölkerung. Ein Aufklärungsflugzeug hat inzwischen hochauflösende Aufnahmen geliefert, um Pawlos zu finden. Die Ermittler werten diese gerade aus.
13.000 Informationstafeln
Neben den Suchmaßnahmen in Weilburg nutzt das Polizeipräsidium Westhessen mehr als 13.000 digitale Informationstafeln etwa an Bahnhöfen, Autobahnraststätten und Flughäfen im öffentlichen Raum, um nach dem Jungen zu suchen. "Die Polizei erhofft sich durch diese Aktion nochmals Hinweise auf seinen Verbleib", hieß es.
Hoffnung nicht aufgeben
Auch in Weilburg geht die Suche nach Pawlos weiter. Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch sagte am FFH-Mikro, dass die Region die Hoffnung nicht aufgebe. Resignation sei völlig fehl am Platz. Die Hoffnung, den kleinen Pawlos zu finden, sei nach wie vor stark.
Poseck zeigt sich berührt
Hessens Innenminister Roman Poseck hat seine Anteilnahme bei der Suche ausgedrückt. "Der Fall berührt uns sehr und ich hoffe natürlich, dass es gelingt, Pawlos noch lebend zu finden", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.
Er selbst sei am Sonntag in Weilburg gewesen und "zutiefst beeindruckt von dem Engagement der Einsatzkräfte." Die Polizei leiste dort Großes, auch Feuerwehr, THW und viele Menschen aus Weilburg seien im Einsatz. "Wir hoffen und beten, dass es gelingt, Pawlos zu finden."
Video aufgetaucht
Pawlos ist laut Polizeiangaben "autistisch veranlagt". Am Dienstagmittag war er ohne ersichtlichen Grund von seiner Förderschule davongelaufen. Zuletzt tauchte ein Video auf, das den Jungen laut Polizei "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" zeigt. Darauf sei zu sehen, wie er auf einer stark befahrenen Straße stehe. Ein Verkehrsteilnehmer begleite ihn daraufhin von der Fahrbahn.
Keine Hinweise auf Gewalttat
Mit dem Mann habe die Polizei bereits gesprochen, nähere Angaben dazu und was nach dem Video geschah, wollte sie nicht machen. Man gehe aber weiterhin von einem Vermisstenfall und nicht von einem Gewaltverbrechen oder Kriminaldelikt aus.
Wer Pawlos sehe, solle ihn nicht direkt ansprechen oder rufen, weil er sehr schreckhaft sei, so die Polizei. Stattdessen solle man den Polizeinotruf 110 wählen oder sich an eine Polizeidienststelle wenden.
Ganze Stadt hilft mit
Zahlreiche Einsatzkräfte und Helfer beteiligen sich mittlerweile seit rund einer Woche an der Suche nach dem Kind. Zum Einsatz kam in den ersten Tagen auch eine Rettungshundestaffel, die Wasserschutzpolizei, ein Hubschrauber sowie eine Reiterstaffel. Insgesamt waren rund 450 Polizisten, Feuerwehrleute und weitere Einsatzkräfte an der Suchaktion beteiligt sowie 33 Suchhunde
In der 13.000-Einwohner-Kleinstadt und darüber hinaus löst der Fall eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Tausendfach wird ein Suchaufruf des Bürgermeisters in sozialen Netzwerken geteilt. Sehr viele Hinweise gehen ein, denen allen nachgegangen werde, wie es von der Polizei heißt. Mit Taschenlampen machten sich zahlreiche Menschen schon am Abend seines Verschwindens auf die Suche nach dem Sechsjährigen.
Rufe der Mutter per Lautsprecher
Aber man setzte auch auf andere Strategien, um das Kind zurück nach Hause zu bringen - etwa auf die Stimme der Mutter: Ihr Rufen wird aufgezeichnet und über Lautsprecher in die Straßen Weilburgs übertragen, in der Hoffnung, dass Pawlos Vertrauen fasst und sich zeigt.
Hinweise zum Aufenthaltsort des 6-Jährigen nimmt die Kriminalpolizei in Limburg unter der Telefonnummer (06431) 9140-599 oder jede andere Polizeistation entgegen.


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