Vermögen abgezwackt - Haftstrafe für Ex-Sparkassen-Mitarbeiter
Haftstrafe für einen ehemaligen Mitarbeiter der Sparkasse Werra-Meißner in Eschwege. Er muss für zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis, weil er das Vermögen von Kunden für sich eingesackt hat. Das hat das Landgericht Kassel am Montag entschieden.
Eine knappe halbe Million Euro soll der 44-Jährige mit Tricksereien für sich abgezwackt haben – und zwar von vermögenden Anlegern, für die er als Privatkundenberater zuständig war. Ein Motiv laut Medienberichten: die Finanzierung seiner Spielsucht. Die Kunden wurden mittlerweile entschädigt.
Umfassendes Geständnis
Der Mann habe umfassend gestanden und sogar Vorgänge eingeräumt, die nicht einmal die Innenrevision der Sparkasse bis dahin aufgedeckt hatte, teilte ein Gerichtssprecher mit. Er hat demnach ab 2013 Kunden zu Hause besucht und sie dazu gebracht, in Gold zu investieren. Dabei habe er den Eindruck erweckt, dieses werde in ein Depot der Sparkasse gegeben. "Stattdessen hatte der Angeklagte das Gold aber selbst verwahrt und später bei Bedarf sukzessive verkauft", erläuterte der Sprecher.
Kunden getäuscht
In zwei weiteren Fällen habe er seinen durchweg betagten Kunden Belege zur Unterschrift vorgelegt, vermeintlich um eine Beratungsleistung zu quittieren. In Wahrheit habe es sich aber um Anweisungen für Barabhebungen gehandelt. Der Angeklagte soll damit im Namen seiner Kunden jeweils 30.000 und 40.000 Euro abgehoben haben. Bekannt geworden war der Betrug im Jahr 2019.
Seit über 20 Jahren bei der Sparkasse
Der Ex-Mitarbeiter gehörte seit über 20 Jahren zum Team der Sparkasse, hatte hier auch seine Ausbildung gemacht. Die jahrelangen Betrügereien waren erst durch interne Ermittlungen aufgeflogen.
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