Chip-Mangel bremst SMA Solar - Konzern schreibt 2021 Verlust
Der Solartechnikkonzern SMA Solar sieht im aktuellen Chipmangel ein anhaltendes Problem für seine Geschäfte.
"SMA ist mit einem hohen Auftragsbestand ins neue Jahr gestartet. Der Mangel an elektronischen Bauteilen wird uns auch in den kommenden Monaten begleiten", sagte Konzernchef Jürgen Reinert bei der Bilanzvorlage im nordhessischen Niestetal.
Lieferzeiten stark gestiegen
So könne SMA Solar etwa nicht alle Aufträge bedienen, die Lieferzeiten seien zudem für fast alle Produkte stark gestiegen, betonte Reinert. Die Lieferfristen liegen seinen Aussagen zufolge aktuell etwa beim zehnfachen des normalen Zeitrahmens. Dabei werden vorrangig Produkte bedient, die eine höhere Marge haben. Die Liefersituation bei Chips sollte sich im zweiten Quartal langsam verbessern, erklärte Finanzvorstand Ulrich Hadding.
Folgen der Pandemie und Chip-Mangel
Im vergangenen Geschäftsjahr hätten die Folgen der Pandemie sowie der weltweite Chip-Mangel das SDax-Unternehmen belastet, sagte Reinert. Hinzu gekommen sei ein Sondereffekt durch die Kündigung eines Servicevertrags für Photovoltaik-Kraftwerke. Der Konzern rutschte 2021 in die roten Zahlen und verbuchte einen Verlust von 23 Millionen Euro - nach einem Gewinn von gut 28 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz sank auf 984 Millionen Euro nach 1,03 Milliarden Euro 2020. Hadding sprach von einem Jahr, das SMA Solar bitter getroffen habe.
Verstärkter Ausbau von erneuerbaren Energien
Licht sieht Reinert im verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien vor dem Hintergrund der aktuell hohen Energiepreise. Allerdings sei die Installation von Photovoltaik nur begrenzt möglich wegen der angespannten Liefersituation bei elektronischen Chips.
Umsatzrückgang von gut 240 Millionen erwartet
SMA Solar erwartet daher für das erste Quartal einen Umsatzrückgang von gut 240 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 210 bis 220 Millionen Euro. Das operative Ergebnis dürfte von 20,1 Millionen auf 12 bis 16 Millionen Euro sinken. Für dieses Jahr bestätigte der Konzern seine Prognose. Der Umsatz soll bei 900 Millionen bis 1,05 Milliarden Euro liegen und das operative Ergebnis bei 10 bis 60 Millionen Euro.
Prognose wegen Ukraine-Krieg nicht gefährdet
Die Prognose sieht SMA Solar wegen des Ukraine-Kriegs aktuell nicht gefährdet. Der Konzern habe auch keine Lieferanten vor Ort. SMA Solar hat weltweit rund 3500 Beschäftigte, davon gut 2470 in Deutschland.