16. Todestag von Halit Yozgat - Gedenkfeier für NSU-Opfer in Kassel
In Kassel ist am Mittwoch in einer öffentlichen Gedenkfeier an den vom Nationalsozialistischen Untergrund NSU ermordeten Halit Yozgat erinnert worden. Der damals 21-jährige türkischstämmige Besitzer eines Internet-Cafés wurde am 6. April 2006 erschossen.
Die Stadt Kassel hatte gemeinsam mit der Familie Yozgat zu der Veranstaltung am Gedenkstein für die NSU-Opfer am Kasseler Halitplatz eingeladen. Es war die erste öffentliche Gedenkfeier für Halit Yozgat seit dem Jahr 2019. Wegen der Corona-Pandemie hatte in den vergangenen zwei Jahren nur im kleinen Rahmen an ihn erinnert werden können.
Geselle: Viele Fragen noch offen
"Halit Yozgat war das neunte Opfer einer grausamen Mordserie, die unser Land, unsere Stadt bis heute in Atem hält und zu Recht beschäftigt", sagte Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD). Viele Fragen seien auch 16 Jahre nach der Tat noch offen.
Freigabe der NSU-Akten gefordert
Halit Yozgats Eltern zeigten sich berührt von der Anteilnahme der Menschen. "Unser einziger Wunsch ist, dass unser Sohn Halit und alle Halits nicht vergessen werden", sagte Vater Ismail Yozgat. Er forderte unter anderem die Freigabe der hessischen NSU-Akten. Die Papiere waren zunächst für 120 Jahre als geheim eingestuft worden, was später auf 30 Jahre verringert wurde.