Falsche Anwaltskanzlei - Polizei warnt vor "Mahnschreiben"
Die Polizei im Werra-Meißner-Kreis warnt vor Droh-Schreiben einer nicht existierenden Rechtsanwaltskanzlei aus München. In den Schreiben werden Privatleute zu einer Zahlung von rund 300 Euro gedrängt.
Wie die Polizei mitteilt, sind in den vergangenen Tagen unter dem Betreff "Vorgerichtliche Mahnung" im gesamten Bundesgebiet solche Schreiben aufgetaucht - auch im Werra-Meißner-Kreis. Verschickt worden seien diese von der vermeintlichen Kanzlei "Kanzlei Schmidt und Kollegen" bzw. "KS Anwaltssozietät" in der Münchener Maximilianstraße.
Absender droht mit Zwangsvollstreckung
In dem Schreiben werden die Adressaten dazu aufgefordert, per Lastschriftverfahren 289 Euro an eine "Euro Lotto Zentrale Euro Jackpot GmbH" zu zahlen. Außerdem werde mit Vollstreckungsbescheid, Zwangsvollstreckung, Gerichtsvollzieher oder auch Pfändung gedroht, so die Polizei.
Laut Verbraucherzentrale leere Drohungen
Laut Verbraucherzentralen sind dies alles leere Drohungen; eine Pfändung ist ohne einen rechtskräftigen Titel (Vollstreckungsbescheid, Gerichtsurteil) nicht möglich. "Daher wird geraten, sich nicht einschüchtern zu lassen, keine Forderungen zu bezahlen oder die Kündigungsschreiben mit persönlichen Daten/ Bankverbindungen zurückzusenden", lauten einige Tipps der Polizei.
Die Polizei weist nachdrücklich darauf hin, dass unter der angegebenen Adresse keine Kanzlei existiert. Die beiden auf dem Briefbogen genannten Personen "Benjamin Kowalski" und "Michael Schmidt" sind keine in München zugelassenen Rechtsanwälte und keine Mitglieder der Rechtsanwaltskammer München. Auch die genannte "Euro Lotto Zentrale Euro Jackpot GmbH" scheint tatsächlich nicht zu existieren. Anrufe unter der angegebenen Telefonnummer führen lediglich zu einer Mailboxansage, die keine Zugehörigkeit zu einer Kanzlei erkennen lässt. Ob eine Person als Rechtsanwalt zugelassen ist und damit unter dieser Berufsbezeichnung auftreten darf, kann unter www.rechtsanwaltsregister.org von jedem geprüft werden.