Bilanz zum Hafen Bad Karlshafen - Bürgermeister: "Wir profitieren schon"
Vor genau drei Jahren wurde das umstrittene Hafenbecken in Bad Karlshafen wieder eröffnet. Nun zieht die Stadt im Landkreis Kassel trotz mancher Startschwierigkeiten eine positive Bilanz. "Insgesamt profitieren wir schon von der Öffnung", sagt Bürgermeister Marcus Dittrich (parteilos).
In Hinblick auf die Stadtentwicklung gebe es positive Effekte. So hätten schon einige Leerstände beseitigt werden können. Auch die Nachfrage nach Immobilien im Bereich des Hafens sei gestiegen.
Für 6,5 Millionen Euro saniert
Der historische Hafen der klammen Stadt war im Mai 2019 wiedereröffnet worden, nachdem er für 6,5 Millionen Euro saniert, reaktiviert und durch eine Schleuse mit der Weser verbunden worden war.
Bad Karlshafens Bürgermeister Marcus Dittrich
Start mit einigen Schwierigkeiten
Es war ein holpriger Start für den erhofften Besuchermagneten: Noch vor der offiziellen Eröffnung hatten sich Steine im Schleusenkanal gelöst. Später bedeckte ein Algenteppich das Becken. Sowohl die Corona-Pandemie als auch Baumaßnahmen im vergangenen Jahr im Hafenumfeld hätten zudem zu Einschränkungen geführt, erklärt Dittrich. Dennoch sei das Hafenbecken besonders in den Sommermonaten der vergangenen zwei Jahre sehr gut angenommen worden. "Das lässt mich positiv in die Zukunft blicken", sagt Dittrich.
13 von 17 Bootsliegeplätze sind vergeben
Auch die Nachfrage nach Bootsliegeplätzen steige langsam. Für die Saison im laufenden Jahr seien bereits 13 der 17 Dauerplätze vergeben. Wirtschaftlich sei der Betrieb der Schleuse bislang aber nicht gewesen, räumt der Bürgermeister ein. Jährlich habe man zwischen 9000 und 11.000 Euro Verlust gemacht. "Für dieses Jahr rechnen wir aber damit, dass es zumindest kein Draufleger wird."
Projekte landete im Schwarzbuch der Steuerzahler
Die einst prächtige Hugenottenstadt mit denkmalgeschütztem Kern zählt heute zu den ärmsten Kommunen Hessens. Sie hofft auf mehr Touristen und Pachteinnahmen. Der Bund der Steuerzahler in Hessen hatte das Projekt in sein Schwarzbuch für Steuergeldverschwendung und den sorglosen Umgang mit Steuergeldern aufgenommen.