Neue Pläne für Wilke-Wurst-Areal: Grundschule auf altem Fabrik-Gelände
Pläne für Wilke-Wurst-Areal - Grundschule auf altem Fabrik-Gelände
Neue Pläne für das ehemalige Wilke-Wurst-Gelände in Twistetal-Berndorf im Kreis Waldeck-Frankenberg: Dort könnte auf einem Teilbereich eine neue Grundschule für rund 150 Kinder entstehen – das hat Landrat Jürgen van der Horst vorgeschlagen.
Das riesige Wilke-Areal liegt seit dem Gammel-Fleisch-Skandal brach. Aktuell laufen erste Abrissarbeiten. Bislang war aber noch völlig unklar, was hier konkret entstehen soll. Das ändert sich jetzt. Bis 2026 könnte hier eine neue große Grundschule als Ersatz für zwei alte Standorte gebaut werden.
Landrat: "Wichtiger Schritt"
"Das ist ein wichtiger Schritt", sagt Landrat Jürgen van der Horst im FFH-Interview. Zwar ist noch nichts entschieden, Ziel sei es aber, den Standort deutlich aufzuwerten für eine mögliche künftige Nutzung etwa für Wohnbebauung. "Da fügt sich ein Angebot der Grundschule wunderbar ein." Schließlich habe man dann ein gutes Bildungsangebot direkt in der Nähe.
Grundschule als Zugpferd für Planung
Eine Schule könnte ein echtes Zugpferd sein, um auch die übrige Wilke-Fläche zu entwickeln, sagt auch Twistetals Bürgermeister Stefan Dittmann im FFH-Gespräch. "Das wäre städtebaulich ein wichtiger Schritt, um das Areal sinnvoll weiterzuentwickeln."
Hier könnte die neue Grundschule gebaut werden
Twistetal braucht Neubau
Um einen Grundschul-Neubau kommt Twistetal ohnehin kaum herum - schließlich gibt es ab 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen. An den beiden Standorten in Twiste und Berndorf sei das allerdings nicht möglich, sagt Landrat van der Horst. Der mögliche Neubau liege verkehrsgünstig in der Nähe der bisherigen Grundschule in Berndorf und eines Sportplatzes. "Es geht ja nicht nur darum, das Wilke-Gelände zu entwickeln, sondern auch Qualitativ hochwertige Bildung zu ermöglichen." Und da spiele ein gutes Gebäude eine wichtige Rolle.
Bau könnte 2024 beginnen
Ab 2024 könnte gebaut werden. 2026 könnte das Gebäude stehen - wenn alles nach Plan läuft. Für die Kinder in Twiste hieße das dann aber auch, sie müssten künftig rund 6 Kilometer zur Grundschule nach Berndorf fahren.
Skandal kam im Oktober 2019 ans Licht
Am 2. Oktober 2019 war der Lebensmittelskandal rund um die Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG in Twistetal bekannt geworden. In Wilke-Wurst waren Listerien-Keime nachgewiesen worden. Die Keime können bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein. Gesundheitsbehörden meldeten zahlreiche Krankheitsfälle, die mit Wilke-Produkten in Verbindung gebracht wurden, darunter auch mehrere Todesfälle. Juristisch aufgearbeitet ist der Fall bislang noch nicht.
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