Nach Mega-Vollsperrung auf A7 - Es gilt weiterhin Tempo 80
Auf der A7 gilt zwischen Northeim-Nord und Stauffenberg-Lutterberg mindestens diese Woche noch Tempo 80. Das hat die Autobahn GmbH auf FFH-Nachfrage mitgeteilt.
Anfang nächster Woche finde im gesamten Bereich eine erneute Griffigkeitsprüfung statt. In Abhängigkeit der Ergebnisse werde auf das Tempolimit reagiert. Darüber hinaus werde der Streckenzustand durch die Autobahnmeisterei Göttingen täglich kontrolliert.
Pflanzenfett könnte noch in den Poren stecken
Das sei eine Sicherheitsmaßnahme, denn in den tieferen Poren der Fahrbahnoberfläche könnte noch ein bisschen Pflanzenfett sein. Das hatten ja Sonntag vor einer Woche die rund 60 Kilometer lange Strecke in eine Rutschbahn verwandelt.
Polizei wertet weitere Hinweise auf den Verursacher aus
Tagelang waren Reinigungsfahrzeuge rund um die Uhr im Einsatz. Erst am Samstag konnte dann das letzte Stück der Mega-Vollsperrung Richtung Süden freigegeben werden. Wer der Verursacher ist – noch unklar. Die Polizei wertet seit dem Wochenende weitere Hinweise aus. Eine heiße Spur sei aber bislang nicht dabei.
"Ungenügende Situation für Verkehrssicherheit"
Bei der Suche nach dem Verursacher geht es auch um die Kosten. Niedersachsens Verkehrsminister Lies sagte auf Anfrage gegenüber HIT RADIO FFH: „Der volkswirtschaftliche Schaden summiert sich auf einen Millionenbetrag jeden Tag, den die Sperrung anhält. Der Schaden für die Wirtschaft und Pendler wie Reisende ist groß, die Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner der Ausweichstrecken ist beträchtlich, für die Verkehrssicherheit ist das eine äußerst ungenügende Situation."
Wenige Ausweichstrecken in Südniedersachsen
Außerdem wies er auf die wenigen verfügbaren Ausweichstrecken in Südniedersachsen hin. Dies sei so ein besonderer Engpass, Straßen, die eine lang anhaltende Autobahnumleitung leisten könnte, gäbe es demnach nicht.
Zeugen melden verdächtigen Tanklaster
Die Insassen eines Autos gaben laut Polizei an, gegen 23.10 Uhr am Sonntag in Höhe des Autobahndreiecks Drammetal zunächst eine "flockige" Verunreinigung der Fahrbahn bemerkt zu haben. Wenig später hätten sie den besagten Tanklaster überholt und danach festgestellt, dass die Fahrbahn völlig sauber gewesen sei. Die Polizei geht nun diesen Hinweisen nach, die einen Sattelzug mit sehr hellem Tankauflieger und seitlichem gelben Aufdruck als möglichen Verursacher benennen.
Neue Reinigungstechnik brachte die Arbeiten voran
Seit bekannt ist, dass es sich bei dem Stoff auf der Fahrbahn um eine Art Pflanzen-Fett handelt, arbeiten die Fahrzeuge jetzt mit einem Reinigungszusatz. Die Reinigung erfolge mit 1.800 Bar, deutlich mehr als normal. Insgesamt 5 Superhochdruckreiniger und 15 so genannte Saugkehrwagen sind auf der A7 im Einsatz, so Sebastian Post von der Autobahn GmbH. Die Kosten sind laut Post noch nicht absehbar, bewegen sich aber im oberen sechsstelligen Bereich.
Lkw-Fahrer fordert bessere Regelung nahe der Autobahn-Auffahrt
Eine Pendlerin sagte genervt, dass sie eine Stunde früher morgens losfahren muss, um rechtzeitig auf der Arbeit zu erscheinen. Ein LKW-Fahrer forderte, dass die Polizei den Verkehr in Richtung der Auffahrt zur A7 besser regelt. Gegenüber HIT RADIO FFH entgegnet Jasmin Kaatz von der Pressestelle der Göttinger Polizei, dass die Dienststellen bemüht seien, aber so ein Stauaufkommen „nicht weggeregelt werden“ könne.
"Viele Polizisten selbst betroffen"
Autofahrer müssen Rücksicht und Verständnis zeigen und auch mal jemanden reinlassen. Es brauche eine Hundertschaft, um an allen Kreuzungen einen Polizisten hinzustellen. Teilweise sind, so Kaatz, Ampeln an großen Kreuzungen wie etwa in Hann. Münden ausgeschaltet worden. Außerdem sagte sie, dass es eine Ausnahmesituation sei und ja auch viele Polizisten selbst betroffen seien.
Gebiet weiträumig umfahren
Die Polizei bittet das noch gesperrte Gebiet weiträumig zu umfahren.
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