Nach A7-Kokosfett-Fiasko: Verursacher droht saftige Millionen-Rechnung
Nach Schmierfilm auf A7 - Verursacher droht Millionen-Rechnung
Noch ist völlig unklar, wer das Fett-Fiasko auf der A7 verursacht hat. Doch ihm droht jetzt eine saftige Rechnung. Die Autobahn GmbH hat eine vorläufige Bilanz des Einsatzes gezogen: Rund 1,5 Millionen Euro hat die Reinigung des 60 Kilometer langen Autobahnabschnitts zwischen Northeim und Lutterberg insgesamt gekostet.
Hier hatte ein unbekannter Tanklaster das Fett verloren und die Autobahn in eine Rutschbahn verwandelt - die A7 musste eine Woche lang gesperrt werden. Die Reinigungsarbeiten kosteten Zeit, Nerven und eben auch eine Menge Geld. Und genau das will sich die Autobahn GmbH zurückholen. Von dem Verursacher fehlt aber noch immer jede Spur.
Neuer Ermittlungsansatz für Polizei
Allerdings hat die Polizei jetzt einen weiteren Ermittlungsansatz. Mittlerweile steht ganz genau fest, was für ein Stoff da ausgelaufen ist, nämlich Kaffeefett. "Das fällt beim Entkoffeinieren an", sagt Polizeisprecher Jasmin Kaatz zu HIT RADIO FFH. "Über die Kaffee-Hersteller können wir jetzt womöglich herausfinden, welche Firmen den Stoff transportieren." Es gebe aber noch keine heiße Spur. Es sei aber schon eine Menge Ermittlungsarbeit im Hintergrund gelaufen, sagt Kaatz. Unter anderem habe man Überwachungskameras von Raststätten in der Nähe ausgewertet.
Daten aus Mautbrücken sind tabu
Einfach die Daten aus den Mautbrücken auslesen - das ist per Gesetz verboten. Selbst bei Mord oder Terroranschlägen dürften die Daten nicht für die Ermittlungen genutzt werden, hat ein Sprecher Staatsanwaltschaft Göttingen zu FFH gesagt.
Reinigungsarbeiten auf der A7 in Zahlen
- 22 Unternehmen und Institutionen waren beteiligt.
- 181 Personen und 21 Reinigungsfahrzeuge waren im Einsatz.
- 700.000 Liter (700m³) Wasser wurden verbraucht.
Nach Griffigkeitsprüfung komplette Strecke wieder regulär befahrbar
Die Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h auf der Strecke zwischen Göttingen und Lutterberg ist seit Montag aufgehoben, so die Autobahn GmbH. Bereits in der vergangenen Woche wurde die Beschränkung schon auf dem Abschnitt bis Göttingen aufgehoben. Damit ist die komplette Strecke Richtung Kassel wieder regulär befahrbar, wobei es Abschnitte mit Tempolimit 100 und 120 km/h gibt, sowie Abschnitte ohne Geschwindigkeitsbeschränkung.
Aktuelle Verkehrsmeldungen im FFH-Staupilot
20 Tonnen Pflanzenfett auf der A7
Das Fett-Desaster der A7 begann am 9. Januar. Laut einem Gutachten wurden rund 20 Tonnen Fett, also eine komplette Lastwagenladung, auf der Autobahn verteilt.
Fast eine Woche Vollsperrung
In der Folge musste die A7 im Bereich zwischen Northeim-Nord und Stauffenberg-Lutterberg in Fahrtrichtung Kassel voll gesperrt werden. Die verschmutze Fahrbahn auf rund 60 Kilometern gab den Einsatzkräften zunächst Rätsel auf.
Zuerst gab es Paraffin-Verdacht
Die erste Vermutung war, dass es Paraffin sein könnte. Erst nach der Analyse des Stoffes kam heraus: Es handelte sich um ein Pflanzenfett. Daraufhin konnte das Reinigungsverfahren optimiert und beschleunigt werden. Nach und nach wurden Teilabschnitte freigegeben. Seitdem galt Tempo 80.