Tote 14-Jährige aus Bad Emstal: Verdächtiger schweigt bisher
Tote 14-Jährige aus Bad Emstal - Tatverdächtiger schweigt bisher
Nach dem Mord an der 14-Jährigen Marie Sophie aus Bad Emstal (Kreis Kassel) laufen die Ermittlungen zu den Hintergründen weiter. Der Tatverdächtige hat sich aber bisher nicht geäußert – das hat die Staatsanwaltschaft am Montag auf FFH-Anfrage mitgeteilt.
Der 20-Jährige habe vor dem Haftrichter von seinem Aussageverweigerungsrecht gebraucht gemacht, so Staatsanwalt Andreas Thöne zu FFH. Dem Mann wurde ein Pflichtverteidiger bestellt. Ob er sich noch äußern wird – unklar.
Kripo geht Hinweisen aus der Fahmie des Opfers nach
Die Arbeit der Kripo ist derweil in vollem Gange. Handydaten werden ausgewertet, Zeugen vernommen. Auch Hinweisen aus der Bevölkerung und insbesondere aus der Familie von Marie Sophie gehe man nach.
Marie Sophie wurde Opfer einer Gewalttat
Die 14-jährige Marie Sophie R. ist Opfer einer Gewalttat geworden. Das haben Polizei und Staatsanwalt am Freitagnachmittag nach der Obduktion der Leiche mitgeteilt. Der Tatverdächtige soll eine freundschaftliche Beziehung mit dem Opfer gehabt haben.
Verdächtiger sitzt in U-Haft
Der 20-jährige Deutsche ist am Freitag dem Haftrichter vorgeführt worden und sitzt jetzt wegen Mordverdachts in U-Haft. Der Mann war im zeitlichen Zusammenhang mit dem Verschwinden der 14-Jährigen im Bereich des Fundorts der Leiche gesehen worden. Er wurde schon bei der Vermisstensuche durch die Polizei befragt und hatte sich verdächtig gemacht. Bei einer Durchsuchung in seiner Wohnung wurden das Mobiltelefon des Opfers sowie andere Beweismittel gefunden.
Leiche wurde am Donnerstagnachmittag gefunden
Die Leiche des Mädchens war am Donnerstag gegen 17:30 Uhr im Bad Emstaler Ortsteil Sand gefunden worden. Ein Mann hatte beim Holzmachen den Leichnam der jungen Frau bei einer Baumgruppe an einem Feldrand außerhalb der Ortschaft und dort im Bereich eines Holzstapels entdeckt und sofort die in der Nähe auf der Suche befindlichen Polizeibeamten verständigt. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mädchens feststellen. Der Fundort wurde von der Polizei weiträumig abgesperrt.
Bürgermeister: "Wir sind schockiert"
"Wir sind schockiert über das gestern Abend bei uns in der Gemeinde Geschehene. Es ist ein Ereignis, dass eine Gemeinde wie die unsere schwer erschüttert", teilte Bad Emstals Bürgermeister Stefan Frankfurth (SPD) am Freitag mit. Frankfurth dankte den ermittelnden Behörden sowie den Einsatzkräften der Feuerwehr, die bei der Suche nach der vermissten Schülerin unterstützt hatten. Schulleitung und Lehrerschaft der Schule, welche die 14-Jährige besucht hatte, kümmerten sich aktuell intensiv um die Schülerinnen und Schüler, die um eine von ihnen trauerten, so Frankfurth weiter. "Die evangelische Kirche hier vor Ort hat einen Trauerraum eingerichtet."
Große Anteilnahme in der Bevölkerung
Die Anteilnahme der Bevölkerung sei überall zu spüren, die Presse nicht zu übersehen, fuhr der Bürgermeister fort. "Der Familie möchten wir unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Es ist unvorstellbar einen solchen Verlust in der Familie zu haben." Frankfurth bat darum, den Angehörigen ihren Raum für Trauer zu lassen und ihnen die angemessene Ruhe zur Verarbeitung der Geschehnisse zu geben. "Lassen Sie uns einen Moment in Stille verweilen", schloss er.
Spurensicherung ist abgeschlossen
Die Feuerwehr half dabei, das Gelände auszuleuchten, damit Kriminalpolizei und Spurensicherung bis in die Nacht ihrer Arbeit nachgehen konnten. Auch eine Drohne setzten die Ermittler dabei ein.
Mädchen seit Mittwochabend vermisst
Die Jugendliche hatte am Mittwochabend gegen 18:30 Uhr ihr Zuhause verlassen und war seither verschwunden. Angehörige meldeten sie deshalb in der Nacht zum Donnerstag als vermisst. Die Beamten suchten zeitweise auch öffentlich nach der 14-Jährigen. Die Suche blieb jedoch ergebnislos - bis zu dem Fund der Leiche.