Sturmhauben und Mountainbikes: Erneut Rinder-Einfangaktion sabotiert
Mit Sturmhauben & Mountainbikes - Erneut Rinder-Einfangaktion sabotiert
Erneut ist eine Rinder-Einfangaktion in Gleichen (Kreis Göttingen) von Unbekannten gestört worden - mit guerillaartigen Methoden. Laut Landkreis Göttingen sind mindestens sieben Störer mit Sturmhauben vermummt aus einem Waldstück angerückt, teilweise auf Mountainbikes.
Mit Trillerpfeifen sollen sie die Herde auseinandergetrieben und gerufen haben: „Wir sorgen dafür, dass ihr die Rinder nicht bekommt.“ Die Personen hätten Kameras bei sich getragen, um ihre Aktion zu filmen. Zuvor habe sich ein Galloway-Kenner über mehrere Tage den Tieren angenähert und wollte die zwölfköpfige Herde nun am Freitagabend bei Ischenrode einfangen.
"Das sind keine Tierschützer"
„Wir sind über diese Entwicklung zutiefst schockiert“, sagten sowohl Kreisdezernentin Doreen Fragel als auch Gemeindebürgermeister Dirk Otter. „Das sind keine Tierschützer." Nach dieser Aktion am Freitag würde nun ein Tier lahmen.
Landwirt bestreitet Beteiligung an Sabotage-Aktionen
Die Rinder gehören einem Landwirt aus Gleichen. Wegen angeblich schlechter Tierhaltung will der Landkreis ihm die Tiere wegnehmen. Doch immer wieder werden die Einfangaktionen sabotiert. Der betroffene Landwirt Mike Niemeyer hatte auf FFH-Nachfrage zuletzt immer die Beteiligung an Einfangaktionen bestritten, und tut dies auch jetzt. Er bestreitet auch, seine Tiere schlecht behandelt zu haben. Seiner Meinung nach hätten die Behörden versagt und seien verantwortlich dafür, dass die Tiere frei umherlaufen. Zudem sieht er sich durch gegen ihn verfügte Betretungsverbote für bestimmte Bereich um seinen Wohnort in seinen Grundrechten eingeschränkt.
Landkreis warnt vor drohendem Futtermangel
Laut Landkreis müssten die Tiere jetzt so schnell wie möglich eingefangen werden. Wegen des nahenden Winters würde bald das Futter auf den Feldern knapp. Landwirt Niemeyer hatte zuletzt betont, dass er dem Landkreis Hilfe beim Einfangen der Tiere angeboten habe. Der bestreitet das. Im Gegenteil: "Wir erledigen den Job, den der Rinderhalter vor Monaten hätte erledigen können", so Veterinär-Dezernentin Doreen Fragel.