Abriss von Therme in Bad Emstal - Kommt bald ein Thermalbadesee?
Jetzt machen die Bagger kurzen Prozess: Sieben Jahre nach der Schließung wird die Therme in Bad Emstal (Kreis Kassel) nun abgerissen. Dort soll ein Multifunktionshaus entstehen - und vielleicht auch eine Alternative zur bisherigen Therme.
Die Therme musste im November 2016 quasi über Nacht dicht gemacht werden, weil das Dach drohte, einzustürzen. Danach war sie zu einer Art Lost Place im Kurpark geworden.
Multifunktionshaus für 5,5 Millionen Euro
Jetzt geht es endlich weiter. Bis Ende dieses Jahres soll der Abriss der Therme abgeschlossen sein. Der benachbarte Kursaal wird im Anschluss saniert. Bis Ende 2025 soll an der Stelle für 5,5 Millionen Euro ein Multifunktionshaus für Events und Vereine entstehen - ein Großteil davon wird aus Bundesmitteln bezuschusst. Rund 2 Millionen Euro zahlt die 6.000-Einwohner-Gemeinde selbst. "Wir müssen dafür aber keine Kredite aufnehmen", so Bürgermeister Stefan Frankfurth.
"Ein ganzes Stück Wehmut bei alter Therme"
Für Frankfurth ist es ein Herzensprojekt, auch wenn der endgültige Abschied von der Therme schmerze. Der frühere Gastronom hat selbst das Restaurant in der Therme betrieben, als sie dichtmachen musste. "Es ist ein ganzes Stück Wehmut auch persönlich von mir mit dabei, und es ist natürlich auch erstmal sehr schade, dass wir dieses hervorragende Heilwasser in Bad Emstal nicht mehr zur Anwendung bringen können."
Thermalbadesee ganz ohne Heizkosten
Denn eine Therme wird es aus Kostengründen nicht mehr geben. Aber vielleicht eine Alternative: Bürgermeister Stefan Frankfurth möchte an der Stelle einen Thermalbadesee bauen lassen, samt Saunalandschaft. "Wir wollen natürlich das gute Heilwasser aus 800 Metern Tiefe wieder zur Anwendung bringen." Demnächst soll es eine Machbarkeitsstudie geben. "Wir glauben, dass das wirtschaftlich ist." Chemisch aufbereitet werden müsse das Wasser nicht, und auch teure Heizkosten gebe es nicht. "Das Wasser kommt mit 30 Grad an die Oberfläche."
Bürgermeister: Touristisches Leuchtturmprojekt
Frankfurth spricht von einem touristischen Leuchtturmprojekt. Es könnte, sollten die Pläne aufgehen, auch schon in den nächsten Jahren in die Tat umgesetzt werden. Kritik an dem Projekt kommt aber etwa vom CDU-Bürgermeisterkandidat Daniel Rudenko. Er befürchtet ein "Millionengrab". Am 4. Februar wird in Bad Emstal ein neuer Rathaus-Chef gewählt.
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