Erst Rewe, jetzt Landtag - Sascha Meier ist der jüngste Abgeordnete
Am Donnerstag nimmt der neue Hessische Landtag seine Arbeit auf. 133 Abgeordnete sitzen künftig im Parlament. Der jüngste ist Sascha Meier (Grüne) aus dem Kreis Kassel. Er ist 26 Jahre alt.
Trotz seines jungen Alters für ein Landtags-Mandat - Meier hat bislang alles andere als eine steile Politiker-Karriere hinter sich. Bislang hat er bei Rewe gearbeitet und unter anderem in Kassel an der Kasse gesessen. Bei dem Lebensmittelhändler hat er es in den vergangenen Jahren bis zum Marktleiter gebracht.
Harter Weg zum Schulabschluss
Leicht sei sein Weg aber nicht gewesen. Dass er Abitur machen konnte, sei ein Verdienst seiner teils alleinerziehenden Mutter, so Meier. "Dafür musste sie sich wirklich den Hintern für aufreißen", sagt der 26-Jährige. "Dass das Schulbuch gekauft worden ist, das war jetzt nicht einfach am Ende des Monats, dann nochmal 40, 50 Euro in die Hand zu nehmen für irgendeinen Atlas."
Im Schnitt sind die hessischen Abgeordneten 49 Jahre alt. Der älteste ist der AfD-Politiker Vohl (73). Der Frauenanteil sinkt deutlich von rund 37 Prozent im bisherigen Landtag auf etwa 31 Prozent im neuen Parlament. Den größten Anteil haben die Frauen bei den Grünen: Von 22 Abgeordneten sind 12 weiblich (rund 54 Prozent). Mit zwei Frauen von insgesamt 27 hat die Fraktion der AfD den geringsten Frauenanteil (gut 7 Prozent).
"Dürfen keine Leute auf ihrem Weg verlieren"
Bildungsgerechtigkeit ist deshalb für Sascha Meier auch wichtig Teil seiner politischen Arbeit. "Wir dürfen uns das in der heutigen Zeit bei dem Fachkräftemangel nicht mehr erlauben, irgendwelche Menschen zu verlieren auf ihrem Weg. Wenn wir die Leute verlieren, dann haben wir verloren als Gesamtgesellschaft." Seine Forderungen daher: bessere Ganztagsbetreuung in Kita und Schule, weniger Kosten etwa beim Mittagessen. Zudem müssten die Job-Chancen insbesondere von alleinerziehenden Müttern verbessert werden.
Schon im Offenbacher Stadtparlament gearbeitet
Sascha Meier hat zuvor schon als Stadtverordneter in Offenbach Politik gemacht. Jetzt also die große Landtagsbühne. "Das kribbelt im Bauch. Ich freue mich drauf, habe natürlich aber auch extrem Respekt vor dem, was da jetzt kommen wird", sagt der Grünen-Politiker. Aus seinem Umfeld bekomme er viele positive Reaktionen. Es spüre aber auch Distanz - "vor allem bei anderen Parteien und Fraktionen, weil man halt jung ist und weil man halt jetzt nicht unbedingt die Juristenkarriere hinter sich hat".