Freiwilliger Polizeidienst - Streitschlichter und Restaurantguide
Ehrenamtliche in Uniform - seit fünf Jahren gibt es den Freiwilligen Polizeidienst in Bad Wildungen, Gudensberg und Fritzlar. Die Polizei zieht auf FFH-Nachfrage eine positive Bilanz zu dem Konzept. Einer der Ehrenamtlichen ist Dieter Josefiak.
Den Hessischen Löwen auf dem Arm, die Jacke im typischen Polizeiblau. Wenn Dieter Josefiak unterwegs ist, hält ihn so mancher für einen echten Polizisten. Doch der Ruheständler ist ehrenamtlich unterwegs, er macht seit 2021 Freiwilligen Polizeidienst in Bad Wildungen.
"Es gibt nur positive Rückmeldungen"
Derzeit laufen in Bad Wildungen sechs Ehrenamtliche Streife. Sie würden das Sicherheitsgefühl erhöhen, sagt Polizistin Simone Feußner. Die Schutzfrau ist zuständig für die Freiwilligen in Bad Wildungen. "Die Freiwilligen werden akzeptiert, es gibt nur positive Rückmeldungen", so Feußner. 50 Stunden dauert die Ausbildung. Dann werden die Ehrenamtlichen zu Streifendiensten eingeteilt - meist dauern die drei Stunden.
Mit Pfefferspray und Handy ausgerüstet
Ausgerüstet sind die Polizeihelfer mit Pfefferspray und einem Handy, auch Dieter Josefiak. Seine Aufgaben: Er zeigt Präsenz, greift auch mal bei Streitigkeiten ein und beantwortet vor allem viele Fragen: "Wo es zum Bahnhof geht, wo man mal gut essen kann", erzählt Josefiak. "Wir sind wirklich ansprechbar auf der Straße und das macht die Sache auch aus", sagt der ehemalige Post-Mitarbeiter. Sollte ein Polizeihelfer eine Straftat oder andere Verstöße beobachten, ruft er die Beamten der Landespolizei per Telefon.
Ehrenamt bringt Zufriedenheit
Und ihm bringt das Ehrenamt viel Bestätigung. "Wenn man dann Feierabend hat, dann bleibt quasi aus jedem Dienst irgendwas übrig, wo man zufrieden ist und sagt, da konnte ich jemandem weiterhelfen. Und sei es drum, wenn jemand aus dem Pflegeheim, der orientierungslos ist, entwischt ist - und wir den gefunden haben. Und das gibt eine Zufriedenheit, dass man Menschen weiterhelfen konnte", sagt Josefiak.
Polizeigewerkschaft: "Lieber Profis, statt Ehrenamtliche"
Kritik am Freiwilligen Polizeidienst gibt es aber auch – von der Gewerkschaft der Polizei. Der Freiwillige Polizeidienst täusche Sicherheit nur vor, sagt der Landesvorsitzende Jens Mohrherr auf FFH-Anfrage. "Wir haben lieber Profis als Ehrenamtliche." Schließlich gebe es ein erhebliches Personaldefizit bei der Polizei.
Bewerber gesucht
Auch in Fritzlar und Gudensberg sind die Ehrenamtlichen unterwegs. Schutzfrau Simone Freußner würde sich zudem noch über weitere Bewerbungen freuen. Mehr Infos gibt es hier.