St. Bonifatius-Kirche in Kassel - 760-Kilo-Glocke läutet Kirchturm kaputt
Seit Jahren gibt es immer wieder Schäden an den Glockenturm der St. Bonifatius-Kirche in Kassel. Nach Untersuchungen des Ingenieurbürus HAZ ist klar: Eine knapp 760 Kilo schwere Glocke ist die Ursache. Jetzt muss der Turm saniert werden.
Risse zogen sich durch den Kirchturm, Betonstücke waren abgeplatzt und zu Boden gefallen. In den letzten Jahrzehnten sind immer wieder Schäden am Glückenturm der St. Bonifatius-Kirche in Kassel-Wesertor aufgefallen. Zunächst wurde vermutet, dass der Beton einfach in die Jahre gekommen war.
Drei Glocken untersucht
Dass das aber nicht der einzige Grund ist, war schnell klar. "Die Schäden bzw die Risse haben nicht nur gepasst", so Ingenieurin Kathrin Weltmann im FFH-Interview. Und so wurden auch die drei Glocken aus dem Kirchturm unter die Lupe genommen.
Schwingungen haben Schäden verursacht
"Wir haben dann geguckt, wie die schwingen, inwieweit die schwingen und was das für statische Auswirkungen auf den gesamten Turm hat", so Weltmann. Danach stand fest: Die größte der drei Glocken hat mit ihren Schwingungen die Schäden verursacht.
Sanierung für rund 790.000 Euro
Jetzt muss der Turm saniert werden für rund 790.000 Euro. Die Kirchglocken sind während der Arbeiten eingepackt und abgestellt. "Die Glocken sollten auf keinen Fall während der Baumaßnahme läuten. Weil die Jungs hier, die auf den Gerüst rumturnen, schwingen sonst mit dem kompletten Gerüst hin und her", erklärt Weltmann.
"Problem-Glocke" wird eine Etage tiefer gehängt
Damit der Turm nach der Sanierung nicht mehr von den Schwingungen beschädigt wird, wird die "Problem-Glocke" eine Etage tiefer aufgehängt. Zusätzlich wird eine Gegenpendelanlage eingebaut, um die Schwingungen aufzufangen. Im September sollen die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein.
Turm steht neben Kirchengebäude
Schäden am Kirchengebäude gibt es übrigens nicht, denn der Turm steht abseits. Da es sich bei der St. Bonifatius-Kirche um ein Nachkriegsgebäude handelt, wurde zunächst die Kirche gebaut - und als wieder Geld da war, folgte der Kichturm, so Pfarrer André Lemmer im FFH-Gespräch.