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8.000 Dokumente pro Tag: Mega-Scanner für Papierflut in Bußgeldstelle

8.000 Dokumente pro Tag - Bußgeldstelle setzt auf Mega-Scanner

Rund 80.000 Euro kostet der Mega-Scanner. Fünf Stück braucht es davon in der Zentralen Bußgeldstelle des Landes Hessen in Kassel. Pro Monat müssen rund 850.000 Seiten Papier gescannt werden.
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Rund 80.000 Euro kostet der Mega-Scanner. Fünf Stück braucht es davon in der Zentralen Bußgeldstelle des Landes Hessen in Kassel. Pro Monat müssen rund 850.000 Seiten Papier gescannt werden.

Es sind noch immer Berge von Papier: Trotz Digitalisierung landen bei der zentralen Bußgeldstelle vom Land Hessen auch heute noch täglich rund 8.000 Dokumente im Briefkasten - und später in den Archiven. Damit das bald ein Ende hat, setzt die Behörde auf eine rechtssichere Scan-Methode. Die Originale können dann vernichtet werden.

Einfach rein kommt in die Poststelle der Bußgeldstelle beim Regierungspräsidium in Kassel niemand. Mehrere Warnschilder sind hier aufgehängt, "Zutritt für Unbefugte verboten!" steht auf einem. Wer dennoch rein will, muss sich einer Sicherheitseinweisung unterziehen.

Ein Mega-Scanner kostet so viel wie ein Oberklasse-Auto

Hinter den Sicherheitstüren stehen dann die Heiligtümer der Bußgeldstelle. Fünf Mega-Scanner im Industriemaßstab. Jedes Gerät kostet um die 80.000 Euro und zieht rund 220 Seiten pro Minuten durch. Duplex, Din A3, dickes oder dünnes Papier - alles kein Problem. "Wir nehmen das Papieroriginal und scannen es so gut, dass das Endergebnis nach dem Scan die gleiche Beweiskraft hat wie das Papier", sagt Thomas Anger, der beim Regierungspräsidium an dem Projekt beteiligt war. Theoretisch könnte man das Papier also direkt nach dem Scan wegschmeißen. Derzeit wird es aber zur Sicherheit noch 90 Tage aufbewahrt.

Einfach so rein kommt in die Poststelle der Bußgeldstelle niemand. Es gibt strenge Vorschriften.
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Einfach so rein kommt in die Poststelle der Bußgeldstelle niemand. Es gibt strenge Vorschriften.

Segen vom Bundesamt aus Berlin

Die Mega-Scanner gibt es schon länger in der Bußgeldstelle. Neu ist das Verfahren. RESISCAN heißt es - „rechtssicheres Scannen“. Dafür hat die Behörde mehrere Jahre lang an den Prozessen gefeilt im und März die offizielle Zertifizierung vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten. Nummer: BSI-K-TR-0521-2024. Das Regierungspräsidium ist hessenweit die erste Behörde, die erfolgreich das BSI-Zertifikat erlangt hat, und eine von bislang 24 öffentlich zertifizierten Scanstellen in ganz Deutschland.

Post-its sind der Feind der Scanner

Bei den Bußgeldverfahren geht es für die Betroffenen teils um viel Geld. Entsprechend müsse alles auch vor Gericht standhalten, sagt Thomas Anger im FFH-Interview. "Ein gutes Beispiel ist ein Post-it auf dem Blatt", sagt er. Hier müsse das Post-it einzeln gescannt werden, damit es keine Informationen darunter verdeckt und die Behörden-Entscheidung später in einem möglichen Verfahren angreifbar ist. Dazu kommt der Aufwand etwa für das Entfernen von Heftklammern. Alles Handarbeit.

So groß wie ein Basketball-Platz. Das hier sind die Bußgeld-Akten von 17 Monaten.
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So groß wie ein Basketball-Platz. Das hier sind die Bußgeld-Akten von 17 Monaten.

Scanner soll Prozesse Beschleunigen

"Mit der Einführung des rechtssicheren Scannens haben wir einen Meilenstein auf dem Weg in die digitale Zukunft erreicht. Nicht nur für uns ist dies eine erhebliche Arbeitserleichterung, vor allem die Bürgerinnen und Bürger werden Schritt für Schritt von einer Beschleunigung der Prozesse profitieren", sagt Regierungsvizepräsident Dr. Alexander Wachter.

Archiv soll bald nicht mehr nötig sein

Das Archiv im Keller der Bußgeldstelle ist derzeit noch in etwa so groß wie ein Basketball-Feld. Das Ziel der Behörde ist es aber, schon bald die gescannten Originale direkt zu vernichten und so kaum noch Archivfläche zu brauchen. Angedacht ist zudem, das rechtssichere Scannen perspektivisch auf andere Stellen in der Landesverwaltung zu erweitern.

Marcel Ruge

Leiter Studio Nordhessen
Marcel Ruge

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