Windpark Reinhardswald - Kritik an Bau trotz laufender Prozesse
Seit Anfang der Woche rollen die Planierraupen – beim Windpark Reinhardswald hat die heiße Bauphase begonnen. Vielen Kritikern stößt das sauer auf, weil derzeit noch keine Gerichts-Entscheidung zur Rechtsmäßigkeit des Windparks vorliegt.
Zu den Kritikern zählt neben der Initiative "Rettet den Reinhardswald" auch der Bürgermeister von Reinhardshagen, Fred Dettmar. "Ich war schon überrascht vom Baustart - und zwar negativ überrascht", sagt er im FFH-Interview.
Windpark-Betreiber baut auf Rechtsgutachten
Denn noch immer laufen zahlreiche Klageverfahren am Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH). Der Windpark-Betreiber baut jetzt aber trotzdem, weil eine Berliner Anwaltskanzlei in einem Gutachten zu dem Schluss gekommen ist, dass das Gericht am Ende grünes Licht geben wird.
Gerichtsurteil ist entscheidend
"Das kann ja sein, dass eine Berliner Kanzlei so eine Meinung abgibt, aber für mich ist entscheidend, welches Urteil letztlich das Gericht fällt", so Dettmar. "Ich vergleiche das ein bisschen mit einem Fußballspiel. Es schießt kein Spieler einen Elfmeter, bevor nicht der Schiedsrichter gesagt hat, das ist ein Elfmeter."
Gerichtlichen Baustopp gibt es nicht
Fakt ist aber auch: Einen gerichtlichen Baustopp gibt es derzeit nur noch für den Bau der Zuwegung zum Windpark. Der Baustart ist also grundsätzlich legal. Wann ein Urteil fällt, ist noch völlig offen.