NABU Hessen - "Verwaiste" Jungvögel nicht aufnehmen
Viele Wildvögel bekommen gerade Nachwuchs und manchmal fällt der aus dem Nest. Der NABU Hessen bittet darum, Vogelbabys aber nicht sofort aufzunehmen, sondern sie lieber zumindest erstmal dort zu belassen, wo sie sind.
Erst Lage beobachten
Dr. Sybille Winkelhaus rät, zu prüfen, ob sich vielleicht ein Elternteil in der Nähe aufhält und das Junge nach ihm ruft. Dass es sich bei den Jungvögeln um wirklich verwaiste und nicht um „Scheinwaisen“ handelt, könne man durch längeres, vorsichtiges Beobachten aus einem Versteck, wie etwa hinter einer Fenstergardine, erkunden. Nur wenn Gefahr drohe, beispielsweise wenn Jungtiere auf der Straße sitzen, sollte man eingreifen, die Jungtiere wegtragen und an einem geschützten Ort, aber nicht zu weit vom Fundort wieder absetzen, sagt Dr. Sybille Winkelhaus im Gespräch mit FFH.
Ausnahme Mauersegler
Eine Ausnahme sind übrigens Mauersegler. Liegt ein Mauersegler-Junges am Boden, braucht es in jedem Fall Hilfe, denn Mauersegler kümmern sich um ihren Nachwuchs nicht mehr, wenn er am Boden liegt. Die Aufzucht von verwaisten Vögeln ist sehr schwierig, deshalb sollte man die Tiere in die Hände von Profis geben, rät Winkelhaus. Fundvögel gehörten in eine anerkannte Auffangstation oder Vogelpflegestation. Diese können bei den Gruppen des NABU, den Naturschutzbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte, Zoologischen Gärten oder auch bei Tierärzten oder Tierschutzvereinen erfragt werden.