Bad Hersfelder Festspiele - Intendant Hinkel stellt Spielplan vor
"König Lear", das Musical "Jesus Christ Superstar", die Wiederaufnahme von "Club der toten Dichter", die Strauss-Operette "Die Rache der Fledermaus" und das Familienstück "Das kleine Gespenst" – so sieht der Spielplan der nächsten Bad Hersfelder Festspiele aus. Intendant Joern Hinkel hat ihn heute vorgestellt.
Das Shakespeare-Stück "König Lear" wurde schon mehrmals in der Stiftsruine aufgeführt – soll diesmal aber ganz anders werden als sonst. Das liegt unter anderem an der Regisseurin, die es auf die Bühne bringen wird: Die renommierte Tina Lanik, die aktuell am Burgtheater Wien inszeniert. Joern Hinkel sagte im Gespräch mit HIT RADIO FFH, dass es das erste Mal sei, dass das Stück von einer Frau inszeniert werde. Und Tina Lanik habe eine sehr eigene Theatersprache. "Ich bin mir sicher, dass das eine umwerfende Inszenierung wird. Und es ist, glaube ich, auch kein Zufall, dass König Lear schon so oft in der Stiftsruine aufgeführt wurde. Diese zerfallene Kirche, diese Ruine, steht sinnbildlich für eine zerfallene Welt - und darum geht es im Stück", so Hinkel am FFH-Mikro.
"Jesus Christ Superstar" als mitreißendes Musical
Mitreißend und packend wird es auch beim Andrew Lloyd Webber-Musical "Jesus Christ Superstar". Hinkel erzählte, dass er immer wieder gefragt wurde, wann er denn endlich dieses Musical auf die Bühne bringen werde. Nun sei es soweit. "Und auch dieses Stück passt sehr gut in die aktuelle Lage. Es ist ein politisches Stück. Es ist aus der Sicht von Judas erzählt - und er stellt sich die Frage, wem und was er glauben soll. Eine Frage, die ja auch wir uns in dieser Zeit dauernd stellen müssen", so Hinkel am FFH-Mikro.
"Die Rache der Fledermaus" mit prominenter Besetzung
Die Strauss-Operette "Die Rache der Fledermaus" beschreibt Hinkel als rasant, lustig und teilweise derb. Tatort-Schauspieler Stefan Kurt wird dabei mitspielen. "Ich möchte auch gerne wieder mehr klassische Musik in die Stiftsruine holen", so Hinkel.
Hinkel: "Ich liebe das kleine Gespenst"
Und das Familienstück "Das kleine Gespenst" von Ottfried Preußler ist eine Herzensangelegenheit von Intendant Joern Hinkel. "Ich liebe das kleine Gespenst. Ich finde das so eine schöne Idee, dass das Gespenst quasi duch einen Fehler im System in eine ganz andere, unbekannte Welt gerät", so Hinkel. Er habe die Geschichte als Kind als Hörbuch rauf und runter gehört.
"Club der toten Dichter" läuft im dritten Jahr in Folge
Das große Erfolgsstück aus den letzten beiden Jahren, "Der Club der toten Dichter", wird auch dieses Jahr wieder aufgeführt. Das Stück habe die Menschen einfach begeistert und habe in beiden Jahren sehr gute Besucherzahlen eingefahren.
Schloss Eichhof wird voraussichtlich nicht bespielt
Allerdings steht hinter der Entscheidung, das Stück in einer dritten Spielzeit aufzuführen, auch ein finanzieller Aspekt. Denn die Bad Hersfelder Festspiele müssten wie alle Theater- und Kulturbetriebe auf das Geld achten. Alles habe sich immens verteuert, so Hinkel. Deshalb wird in der kommenden Saison der zweite Theater-Standort der Festspiele, das Schloss Eichhof, voraussichtlich nicht bespielt.
Zum Spielplan der Bad Hersfelder Festspiele 2023 geht es hier.