Vandalismusserie an "Alltagsmenschen" - 18-Jähriger festgenommen
"Alltagsmenschen" beschädigt - Polizei nimmt 18-Jährigen in Fulda fest
Abgetrennte Köpfe, Füße oder Beine: Nach einer Serie von Sachbeschädigungen an der Freiluft-Ausstellung „Alltagsmenschen“ in Fulda hat die Polizei jetzt einen 18-Jährigen festgenommen.
Wie die Polizei mitteilte, wurde in der Nacht auf Mittwoch ein Zeuge auf den Jugendlichen aufmerksam, als dieser versuchte, durch Faustschläge die Figuren in der Löherstraße zu beschädigen. Die Polizei nahm den jungen Mann noch vor Ort fest. Ob er auch für die anderen Beschädigungen in den vergangenen zwei Wochen verantwortlich ist, müssen nun die weiteren Ermittlungen zeigen, heißt es in einer Mitteilung. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen sei der Mann entlassen worden, weil keine Haftgründe vorlägen, hieß es weiter.
Frust bei Stadt und Künstlerinnen
Die Figuren stehen seit März an verschiedenen Stellen und sollen das Stadtbild in Fulda noch bunter und fröhlicher machen. Ihnen werden aber immer wieder Köpfe abgeschlagen, ebenso wie Beine oder Füße. "Die Künstlerinnen haben diese Figuren mit viel Herzblut erstellt und sie werden ja auch sehr gut angenommen", sagt die Pressesprecherin der Stadt, Monika Kowoll-Ferger, im Gespräch mit HIT RADIO FFH und ergänzt: "Daher möchten wir, dass diese Figuren stehen bleiben."
Kaputte Figuren werden repariert
Mitarbeiter des Betriebsamtes kümmerten sich immer wieder um die beschädigten Figuren, reparierten und bemalten sie in Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen,Christel und Laura Lechner. Im März wurden die insgesamt 44 Figuren an zwölf Plätzen aufgestellt und sie sollen bis Ende Oktober stehen bleiben.
Stadt setzt Belohnung aus
Um herauszufinden, wer hinter den Beschädigungen steckt, hat die Stadt eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise auf die Täter oder Täterinnen ausgesetzt. Inzwischen sei es zum vierten Mal zu Beschädigungen an den Figuren gekommen. Zuletzt in der Nacht auf Dienstag (4.4.2023) wurde eine Fugur aus der Gruppe "Familiensofa" auf dem Buttermarkt beschädigt. Unbekannte trennten der Figur den Kopf ab. Dieser ist seitdem verschwunden. Die Figur werde aber repariert und wieder aufgestellt.
Die Stadt Fulda appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, die Polizei und die Stadt bei der Bekämpfung von Vandalismus zu unterstützen und Beobachtungen, die zur Ermittlung der Täterinnen und Täter beitragen können, der Polizei zu melden. Die Beseitigung von Vandalismusschäden an öffentlichen Einrichtungen verschlingt jährlich beträchtliche Steuermittel. In allen Fällen, in denen der oder die Täter bzw. Täterinnen ermittelt werden können, verlangt die Stadt Fulda daher Schadenersatz.
Künstlerinnen sprachlos
Nach dem jüngsten Vorfall an den „Alltagsmenschen“ haben sich auch die beiden Künstlerinnen, Christel und Laura Lechner, zu Wort gemeldet, schreibt die Stadt in einer Mitteilung. Die beiden zeigten sich sprachlos angesichts dieser Zerstörungswut:
„Unsere Skulpturen entstehen mit viel Liebe und Hingabe. Unsere Arbeit soll das Besondere im Alltag zeigen, ein freundschaftliches Miteinander, eine Verbundenheit der Menschen untereinander. Oftmals erhalten wir viel Zuspruch aus den temporären Ausstellungen: Die Menschen erfreuen sich an den Skulpturen, erleben positive Begegnungen. Auch aus Fulda haben uns bereits viele positive Stimmen erreicht. Daher macht uns diese Aggressivität und Respektlosigkeit Einzelner gegenüber den Werken und den Dingen, die anderen Freude bereiten, fassungslos.“
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