Mit Fähnchen gegen Hundehaufen - Bad Hersfeld sagt Hundekot den Kampf an
Die Stadt Bad Hersfeld sagt dem Hundekot den Kampf an: Mit roten Fähnchen haben die städtischen Gärtnerinnen und Gärtner die Stellen in Grünanlagen und Blumenbeeten markiert, an denen sie zuvor Tretminen entfernt haben. So wollen sie auf das wachsende Problem aufmerksam machen.
Auf den ersten Blick sehen sie aus wie blühende Blumen. Kommt man aber näher, erkennt man: Es sind rote Fähnchen. Und es sind viele. Jedes einzelne Fähnchen steht für einen Hundehaufen, den die Mitarbeiter zuvor entfernt haben. Für die Gärtnerinnen und Gärtner der Stadt wird das Setzen von Blumen und Sträuchern von Jahr zu Jahr immer mehr zur Qual: Reintreten, reinfassen oder - wenn Maschinen zum Einsatz kommen - herumfliegender Hundekot, der Kleidung und Haut sprenkelt. "Neben dem unangenehmen Geruch geht spätestens dann vom Hundekot auch eine reale Gesundheitsgefährdung aus", schreibt die Stadt in einer Mitteilung.
Fähnchen sollen sensibilisieren
Mit den Fähnchen will die Stadt Hundehalter und andere Menschen für das Problem sensibilisieren. Es gebe an vielen Stellen kostenlose Hundekotbeutel. Pressesprecher Meik Ebert sagt im Gespräch mit HIT RADIO FFH, dass diese die Stadt jedes Jahr zwischen 7.000 und 10.000 Euro kosten. Er appelliert deshalb an die Hundehalter: Bitte benutzen Sie die Kotbeutel.
Hundehalter ansprechen
Gärtnermeister Karl-Josef Höfer zu der Aktion: „Dadurch wollen wir zunächst mal bestimmte Hundebesitzer auf die Folgen ihres Handelns hinweisen. Zugleich würden wir uns freuen, wenn sich Bürgerinnen und Bürger auch zu ein bisschen mehr sozialer Kontrolle gegenüber rücksichtslosen Hundehaltern animiert fühlen. Schließlich ist das ein Thema, was uns alle angeht: Wie soll Bad Hersfeld aussehen? Wie wollen wir hier gemeinsam leben? Auf manchen Wiesen können Eltern ihre Kinder zeitweise nicht mehr bedenkenlos spielen lassen. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit!“
Spielplätze für Hundetraining missbraucht
Nicht nur die Hundehaufen sind ein Problem in Bad Hersfeld: Einige Hundehalter benutzen Spielplätze in der Stadt offenbar dazu, um ihre Vierbeiner abzurichten. Mutmaßlich werde ein Schaukelsitz oder auch der Sitz einer Seilbahn in Bewegung versetzt und der Hund solle dann „realitätsnah“ den Sitz attackieren, schreibt die Stadt. Und offensichtlich gelinge das den Hunden auch, da deutliche Bissspuren an den Sitzen zu erkennen seien. Durch den großen Krafteinsatz der Hunde seien teilweise Stücke aus den Sitzen herausgerissen.