NABU Hessen - Tiere im Garten mit Wasser versorgen
Die anhaltende Trockenheit macht auch den Wildtieren immer mehr zu schaffen. Der NABU bittet deshalb jetzt in einer Pressemitteilung darum, im Garten Wassertränken aufzustellen, um Vögel, Igel, Insekten und Co. zu helfen.
„Wer noch nicht aktiv war: Jetzt ist die richtige Zeit, um die Tiere im Garten und auf dem Balkon mit Wasserstellen zu unterstützen. Seit Wochen ist es warm und trocken, viele natürliche Pfützen und Gräben sind ausgetrocknet. Für Gartenvögel, Insekten und andere Wildtiere ist Wasser überlebenswichtig. Auch Igel, Eichhörnchen und Eidechsen müssen ihren Durst in der Natur löschen. Stellen Sie daher für ihre tierischen Nachbarn eine Tränke auf oder legen Sie einen Mini-Teich zum Beispiel in einer Zinkwanne an“, rät Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.
Tiere vor dem Ertrinken schützen
Jede offene Wasserstelle sollte mit einem Ast, Stein oder Stück Holz als Landeplatz und Rettungsinsel für Insekten ausgestattet werden. Teiche haben flache Zonen als Landeplatz und Ausstiegsstelle für Tiere. Kleine Kieselsteinchen im flachen Wasser erleichtern den Zugang etwa für Eidechsen. „Wasserstellen bieten eine hervorragende Möglichkeit zum Beobachten, wenn Gartenvögel wie Buchfink, Amsel oder Kohlmeise kurz zum Trinken einfliegen oder Stare und Haussperlinge sich in Gruppen zum ausgiebigen Planschen einfinden. Das ist mindestens so interessant wie ein rege besuchtes Futterhaus im Winter“, sagt der NABU-Experte.
Saubere Wasserstellen schützen Vögel vor Keimen
Damit eine Wasserstelle nicht zur Keimschleuder wird, sind einige Grundregeln zu beachten. „Das oberste Gebot bei Vogeltränken, egal ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon, ist eine gute Hygiene. Vor allem bei Hitze muss das Wasser täglich gewechselt und die Tränke gereinigt werden. In kleinen Wasserstellen können sich für Vögel tödliche Krankheitserreger schnell vermehren. Eine warme Wasserbrühe zieht außerdem Stechmücken an, die ihre Eier darin ablegen können“, erklärt Sommerhage. Für die Reinigung von Tränken reichen eine Bürste und kochendes Wasser aus. Alternativ können zwei Wasserschalen abwechselnd benutzt und zwischendurch 24h in der Sonne getrocknet werden. Das tötet mögliche Keime ab. Außerdem wird durch Reinigung und Wasserwechsel verhindert, dass sich Stechmücken vermehren.
Sicherer Platz für den Piepmatz
Der richtige Platz für eine Tränke ist dort, wo sie für Vögel wie Amsel, Rotkehlchen oder Haussperling gut einsehbar ist. Damit sie bei Gefahr schnell abzwitschern können, sollten Büsche und Bäume in der Nähe sein. „Vögel nehmen eine Tränke nur an, wenn sie sich dort sicher fühlen. Denn beim Baden sind sie sehr abgelenkt und können leicht zur Beute für anschleichende Katzen werden“, sagt der Landesvorsitzende. In nahe Büsche und Bäume können die Vögel sich bei Gefahr schnell flüchten. „Büsche, Bäume und Fassaden grün spenden im Gegensatz zu Schottergärten auch Schatten und bieten damit Singvögeln einen kühlen Rückzugsort für die Mittagssiesta“, erklärt Sommerhage.
Die Gefäße
Spezielle Vogeltränken gibt es im Fach- und Gartenhandel. „Eine flache Schüssel oder ein Blumentopf-Untersetzer tun es aber auch“, so Sommerhage. Die Vogeltränke sollte am Rand flach sein, so dass sich die Vögel dem Wasser nähern können. Eine Tränke mit Tiefen zwischen zweieinhalb und zehn Zentimetern bietet verschiedenen Vogelarten einen Badeplatz. Ist der Boden der Tränke rau, finden die Vögel genügend Halt. „Übrigens baden Spatzen und andere Vögel auch gerne im Sand, das hilft ihnen, Parasiten loszuwerden.“
Gefährliche Regenwassertonnen
Häufig versuchen Vögel auch an Regenwassertonnen oder Wasserbecken etwa auf Friedhöfen zu trinken. „Decken Sie solche Wassersammelgefäße immer ab, damit es keine tödlichen Badeunfälle von Tieren darin gibt. Das beugt auch einer Stechmückenzucht vor“, sagt Sommerhage. Größere Wassertröge können mit einem Holzstock oder Brettchen als Rettungsfloß ausgestattet werden.
Nicht nur Vögel haben Durst
Auch die Bienen, Wespen und Käfer benötigen dringend Wasser. Das Wasser wird nicht nur als Durstlöscher, sondern auch zum Bau der Nester benötigt. Eine einfache Methode um Insekten schnell, nützlich und vor allem einfach „unter die Flügel zu greifen“, ist das Aufstellen einer flachen Schale mit Steinen oder Moos als sichere Landefläche. Eine solche Insektentränke auf dem Balkon oder im Garten wird gern von Wild- und Honigbienen zum Wasserholen genutzt. Auch hier gilt, das Wasser täglich auszutauschen.