Tunnelbohrmaschine in Aktion - "Dirt-Torpedo" bohrt sich durch Fulda
Es hat geklappt: Die von Fuldaer Studenten entwickelte Tunnelbohrmaschine "Dirt-Torpedo" hat sich heute das erste Mal durch Beton und Sandstein gebohrt - und zwar unter ein Hühnerhaus in Fulda-Istergiesel.
Etwa eine halbe Stunde lang herrschte große Spannung, ob die Bohrung klappt - aber dann setzte sich der Bohrkopf in Bewegung und grub sich in den Hang auf dem Grundstück von einem der Entwickler des Dirt-Torpedos, Adrian Fleck. Viele Weggefährten, Freunde und Sponsoren waren gekommen, um die erste Bohrung mitzuerleben.
Dirt-Torpedo-Team nahm an Wettbewerb von Elon Musk teil
Das Studenten-Team von Adrian Fleck hat viele Jahre an dem Dirt-Torpedo getüftelt. Und vor zwei Jahren haben die Studenten dann für großes Aufsehen gesorgt: Sie haben bei einem Wettbewerb von Tech-Milliardär Elon Musk in Las Vegas teilgenommen, in dem es darum ging, die schnellste Tunnelbohrmaschine der Welt zu präsentieren. Der Wettbewerb lief leider nicht so, wie sich die Fuldaer Studenten das gewünscht hatten.
Wettbewerb in der Mojave-Wüste bei Las Vegas
Bei dem Wettbewerb von Elon Musk waren 12 internationale Teams ins Finale gekommen und sollten ihre Tunnelbohrmaschine in der Mojave-Wüste vorführen. Das Team des "Dirt-Torpedos" war unter den Finalisten. Das Team besteht aus zwölf ehemaligen Maschinenbau-Studenten der DHBW Mosbach - drei von ihnen kommen aus dem Raum Fulda, nämlich Adrian Fleck, Martin Will und Daniel Klassen. Sie haben ihre Studium mittlerweile abgeschlossen und sich teilweise selbständig gemacht.
Wettbewerb in Las Vegas ging schief
In Las Vegas ging dann einiges schief: Es gab zum einen einen heftigen Sandsturm - das Team musste innerhalb von Minuten das Gelände verlassen und konnte wichtige Arbeiten nicht mehr abdecken. Außerdem wurden plötzlich neue Wettbewerbs-Richtlinien kommuniziert, von denen vorher nicht die Rede war, berichtet Florian Albinger, der die Pressearbeit rund um den Dirt-Torpedo betreut. Diese neuen Richtlinien konnte das 12-köpfige Team in der Kürze der Zeit nicht umsetzen - andere Teams waren mit 60 Personen angereist, so Albinger. Weiteres Problem: Die Infrastruktur auf dem Wettbewerbsgelände war mangelhaft, es gab beispielsweise kein Internet. So konnte der Dirt-Torpedo den Wettbewerb leider nicht für sich entscheiden - der Sieg ging an die TU München.
Team hat den "Dirt-Torpedo" weiterentwickelt
Die Jungs um den Dirt-Torpedo haben sich aber nicht unterkriegen lassen und weiter an ihrer Tunnelbohrmaschine getüftelt. Das Team ist gewachsen und zu einem Verein geworden. Das Team hat den Dirt-Torpedo nochmal überarbeitet und verbessert.
Fleck: "Wollen junge Menschen für Technik begeistern
Mit dem Verein, der um den Dirt-Torpedo gewachsen ist, wollen Adrian Fleck und sein Team nun vor allem junge Menschen für Technik begeistern. "Wir waren schon an einem Fuldaer Gymnasium und sind mit den Schülern ins Gespräch gekommen. Und wir wollen mit jungen Menschen weiter am Dirt-Torpedo arbeiten - denn er ist eine super-interessante Maschine, nicht nur was den Bereich Maschinenbau angeht, sondern zum Beispiel auch in Sachen Informatik", so Adrian Fleck im Interview mit HIT RADIO FFH.