Fluglärm im Main-Kinzig-Kreis - Forderung nach "echter Nachtruhe"
Im Main-Kinzig-Kreis bleibt Fluglärm ein drängendes Problem, wie Landrat Thorsten Stolz und die "Interessengemeinschaft Fluglärm" in einer Pressekonferenz betonten. Die Region leide unter einer erheblichen Belastung durch Flugbewegungen, eine neue Studie bestätige dies insbesondere für die frühen Morgenstunden.
Die Auswertung des Deutschen Fluglärmdienstes e.V. (DFLD) zeige, dass das geforderte An- und Abschwellen des Flugbetriebs nicht wie gewünscht passiere, so Landrat Thorsten Stolz. Obwohl die Landungen in gesetzlichen Grenzen erfolgten, werde das Schlafbedürfnis der Anwohner missachtet, was die Gesundheit beeinträchtige.
Kritik an kurzem Nachtflugverbot
Die Interessengemeinschaft Fluglärm kritisiert die kurze Dauer des Nachtflugverbots von sechs Stunden. Dies führe zu erheblichen Lärmbelastungen bereits ab 4:45 Uhr. Eric Ludwig, Vorsitzender der IG Fluglärm, fordert eine strengere Regulierung des Nachtflugverbots.
Möglicher Anstieg der Flugbewegungen
Mit der Eröffnung des Terminal 3 am Frankfurter Flughafen könnten mehr Flüge ermöglicht werden, was weitere Reglementierungen und Beschränkungen erfordert, so Landrat Stolz. Er und Eric Ludwig fordern die Ausschöpfung aller Umweltschutzmaßnahmen und die Überprüfung der Wachstumsziele. Sie kritisieren, dass leisere Anflugverfahren aus wirtschaftlichen Gründen nicht konsequent eingesetzt würden.
Forderung nach Verschärfung des Fluglärmgesetzes
Die IG und der Kreis fordern eine Verschärfung des Fluglärmgesetzes, um international geforderte Lärmgrenzen einzuhalten. Zudem appellieren sie an die politischen Entscheidungsträger und Genehmigungsbehörden, technische und organisatorische Entwicklungen zur Reduzierung von Fluglärm konsequenter zu nutzen.