Ex-Pfarrer in Fulda wegen Kindesmissbrauch verurteilt - 4 Jahre Haft
Wegen Kindesmissbrauchs - 4 Jahre Haft für Ex-Pfarrer aus Kalbach
Ein ehemaliger katholischer Pfarrer aus Kalbach, im Kreis Fulda, wurde wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt. Das Landgericht Fulda verhängte eine vierjährige Haftstrafe gegen den 43-Jährigen.
Bei den Plädoyers forderte die Anklage viereinhalb Jahre Haft. Der Verteidiger des Pfarrers plädierte auf maximal zwei Jahre, die zur Bewährung ausgesetzt werden sollten. Er bat das Gericht eindringlich, seinen Mandanten nicht ins Gefängnis zu schicken. Dennoch wurde die Verteidigung nicht erhört, und der Richter ordnete die Haft an.
Taten im Internet verübt
Der ehemalige Pfarrer gestand seine Taten im Verlauf des Prozesses. Angeklagt war er wegen Taten auf einer Chat-Plattform zwischen September 2021 und Juli 2022. Dort kontaktierte er Kinder und Jugendliche. Er zeigte ihnen laut Gericht kinderpornografische Videos und forderte sie auf, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen zu vollziehen. Viele der Opfer wurden nicht identifiziert; einige trugen Masken.
Verbreitung der Videos
Zusätzlich wurde dem Pfarrer vorgeworfen, Mitschnitte der Webcam-Sitzungen heimlich auf seinem Computer gespeichert zu haben. Diese Aufnahmen soll er weiter verbreitet und Dritten zugänglich gemacht haben. Insgesamt waren rund 70 Fälle angeklagt.
Angeklagter bereut Taten vor Gericht
Der Ex-Pfarrer drückte zu Prozessbeginn und bei den Plädoyers Reue aus. Er bedauerte, Kinder und Jugendliche zu Sexualobjekten gemacht zu haben. Eine psychiatrische Gutachterin stellte fest, dass der Angeklagte voll schuldfähig ist, jedoch nicht als pädophil einzustufen sei. Der Angeklagte berichtete zudem über Beziehungen zu Frauen, was gegen das kirchliche Zölibat verstößt. Dies deutet auf eine komplexe persönliche Problematik hin.