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Fulda erinnert an 700 Tote nach Luftangriff vor 80 Jahren

Luftangriff vor 80 Jahren - Fulda erinnert an mehr als 700 Tote

Der 27. Dezember 1944 gilt als einer der schwärzesten Tage in der Geschichte der Stadt Fulda: Durch einen Luftangriff amerikanischer Bomber auf den damaligen Fuldaer Verschiebebahnhof wurde eine darunterliegende provisorische Luftschutzanlage verschüttet, der sogenannte Krätzbachbunker, in dem rund 1000 Menschen Zuflucht gesucht hatten.

Die Katastrophe forderte 707 Menschenleben. Unter den Opfern waren Hunderte Beschäftigte der Firma Mehler, darunter auch zahlreiche Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Osteuropa. Es war die größte Zahl an Menschen, die während des gesamten Krieges in Deutschland in einer einzelnen Luftschutzeinrichtung den Tod fand. In dieser Hinsicht nimmt Fulda eine traurige Ausnahmestellung ein.

Gedenkveranstaltung 

Aus Anlass des 80. Jahrestags der Katastrophe im Krätzbachtunnel lädt die Stadt Fulda am Freitag, 27. Dezember, um 11 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung ein. Alle Interessierten sind zu der Feierstunde mit Kranzniederlegung am Gedenkstein in der Mehlerstraße herzlich eingeladen. Als Redner ist Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld vorgesehen, als Vertreter der Kirchen sprechen Pfarrer Jörg Scheer von der Christuskirche und Diakon Michael Friedrich von der Stadtpfarrei Fulda.

Hintergrund: Der "Bunker"

Im Prinzip war der Krätzbachtunnel "nicht mehr als ein verstärkter Wasserdurchlass für den Krätzbach, der noch heute nahe dem alten Lokschuppen auf etwa 400 Metern Länge die Gleisanlagen unterquert", schreibt die Stadt in einer Mitteilung. Die Schutzeinrichtung sei aus der Not geboren worden: "1941 musste die Firma Mehler für ihre Beschäftigten, deren Zahl damals nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in die Tausende ging, eine Schutzeinrichtung einrichten. Im selben Jahr prüfte eine Kommission den Bachdurchlass auf seine Tauglichkeit als Luftschutzeinrichtung. Das Urteil fiel positiv aus, denn der Bachlauf besaß eine mehrere Meter dicke Erdabdeckung, zwei Ein-/Ausgänge und eine Betondecke. Diese war allerdings sehr dünn. Trotzdem genügte der Wasserdurchlass den Anforderungen, er wurde behelfsmäßig zu einer Luftschutzeinrichtung ausgebaut. Doch im Ernstfall bot dieser Bunker keinen Schutz – er wurde vielmehr zur tödlichen Falle."

Angriff begann gegen 12.37 Uhr

Am 27. Dezember 1944 begann gegen 12.37 Uhr der Angriff auf den Verschiebebahnhof. Zwei Bomben verschütteten den westlichen Tunneleingang, zwei weitere drücken in etwa 160 Metern Entfernung davon die Decke des Tunnelbauwerks ein – Hunderte Menschen waren eingeschlossen. Verzweifelt versuchten sie, mit den im Bunker vorhandenen Werkzeugen sich zu befreien, was sich aber als aussichtslos erwies, weil das aufgeschüttete Material des Bahndamms immer wieder nachrutschte. Mit denselben Problemen hatten auch die Retter zu kämpfen, die von Osten her verzweifelt versuchten, eine Röhre zu den Verschütteten zu graben. Doch nur rund 150 Menschen konnten gerettet werden. Viele der Opfer, vor allem auch die rund 250 getöteten ausländischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, haben ihre letzte Ruhestätte am Fuldaer Zentralfriedhof gefunden.

Schulprojekt

Im vergangenen Jahr hatten Schülerinnen und Schüler der Richard-Müller-Schule in einem Projekt in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Katholischen Akademie im Bistum Fulda sowie dem Rotary-Club Fulda die Gräber der Opfer am Zentralfriedhof wieder freigelegt, die Geschichten der Toten recherchiert und auf diese Weise mit dazu beigetragen, dass die Opfer der Krätzbach-Katastrophe nicht in Vergessenheit geraten.

Olaf Brinkmann

Leiter Studio Osthessen
Olaf Brinkmann

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