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Jerusalempark in Fulda soll Gedenkstätte werden

Jüdischer Friedhof in Fulda - Jerusalempark soll Gedenkstätte werden

So soll der Jerusalempark in Fulda aussehen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind.
© Stadt Fulda / arc.grün | landschaftsarchitekten.stadtplaner.gmbh

So soll der Jerusalempark in Fulda aussehen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind. 

Der Jerusalempark in Fulda soll zu einem Gedenkort werden. Die Stadt hat ihre Pläne jetzt vorgestellt, im Sommer sollen die Arbeiten beginnen, die ersten Vorbereitungen bereits in den nächsten Wochen, erklärt der Pressesprecher der Stadt, Johannes Heller, im Gespräch mit HIT RADIO FFH.

Das Gelände in der Innenstadt war früher ein jüdischer Friedhof. Mehrere hundert Jahre lang sind jüdische Verstorbene dort beerdigt worden. Bereits vor, aber auch in der NS-Zeit sei er erst geschändet und dann eingeebnet worden. Schließlich wurde ein Park angelegt, der heutige Jerusalempark. Diese Verfehlungen der Vergangenheit wolle man jetzt richtigstellen, heißt es von der Stadt, die auf FFH-Nachfrage die geschichtlichen Hintergründe genau erklärt hat.

Die Historie

"Der Alte Jüdische Friedhof war Teil der historischen Altstadt Fuldas, lag allerdings seit dem späten Mittelalter außerhalb der damaligen Befestigungsanlage der Bürgerstadt. Im Zuge der Industrialisierung und des Bahnanschlusses entwickelte sich die Kernstadt nach Osten und umschloss nach und nach die Friedhofsfläche. Zum ausgehenden 19. Jahrhundert war der Jüdische Friedhof fast vollständig belegt, so dass 1906 eine neue Friedhofsanlage an der Heidelsteinstraße in Nutzung genommen wurde. Die alte Friedhofsanlage wurde dann nicht mehr belegt und als aktiver Friedhof aufgegeben. Nach Jüdischem Ritus bleibt allerdings die Totenruhe und somit eine Friedhofsfläche auch ohne aktive Belegung dauerhaft bestehen", erklärt die Stadt.  

Schändungen vor und während der NS-Zeit

"Vor und vor allem während der Zeit des Dritten Reichs kam es zunächst zu Schändungen des Friedhofs und dann zur fragwürdigen Beräumung eines Großteils der Fläche. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs mussten zunächst die Restitutionsansprüche geklärt werden. Dies resultierte in einem Ankauf der Fläche durch den Magistrat der Stadt Fulda. Anstatt bereits damals dem ewigen Totengedenken Rechnung zu tragen, wurde ein Teil der Fläche an den Bund verkauft, da dieser dort ein Zollamt zu errichten gedachte. Die restliche Fläche wurde in die noch existierende Grünfläche umgestaltet."

Lange Planung

Die Absicht, das Areal zu sanieren und umzugestalten gebe es schon lange. Ziel sei es, eine historische Richtigstellung erreichen: "Aus diesem Grund gründeten Oberbürgermeister Dr. Heiko Winterfeld und Stadtbaurat Daniel Schreiner eine Arbeitsgruppe Jüdisches Fulda, um das Synagogenareal und den Alten Jüdischen Friedhof thematisch zu verbinden, mit relevanten Akteuren zu besprechen und dauerhaft einer würdigen Nutzung zuzuführen. Über den Dialog wurde eine grundsätzliche Ausrichtung beider Areale erarbeitet. Im Ergebnis soll der Alte Jüdische Friedhof die zentrale Gedenkstätte und der Bereich um die ehemalige Synagoge ein neuer Begegnungsort werden. Da die archäologischen Ausgrabungen Am Stockhaus noch andauern, wird nun zuerst die Grünfläche Jerusalemplatz umgestaltet."

Charakter eines Friedhofs

Die Fläche solle den Charakter eines Friedhofs zurückerhalten: "Eine ruhige Wiesenfläche, auf der über Jahrhunderte Fuldaer Juden bestattet worden waren, wird eingefriedet von einem metallischen Buchstabenzaun, der die Worte eines Psalms darstellt. In dieser Form soll an zentraler Stelle Gedenken ermöglicht werden. Hierfür wird eigens am Rande des eingefriedeten Areals eine kleine Platzfläche mit Gedenkstein errichtet."

Kosten etwa eine Million Euro 

Bereits in den nächsten Wochen sollen die Vorarbeiten beginnen, im Sommer soll dann die Hauptarbeiten starten. Die Stadt rechnet mit Kosten von etwa einer Million Euro. 

 

Olaf Brinkmann

Leiter Studio Osthessen
Olaf Brinkmann

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