Skabies-Milbe: Zahl der Krätze-Fälle in Hersfeld-Rotenburg nimmt zu
Steigende Infektionszahlen - Mehr Krätze-Fälle in Hersfeld-Rotenburg
Starkes Jucken, heftiger Ausschlag: Im Kreis Hersfeld-Rotenburg ist die Zahl der Krätze-Fälle gestiegen. Das teilt der Kreis in einem Schreiben mit. Besonders besorgniserregend sei die Zahl der Re-Infektionen.
Krätze werde bundesweit immer häufiger diagnostiziert, ein Trend, der sich auch im Landkreis Hersfeld-Rotenburg bemerkbar mache. Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung verzeichnet eine zunehmende Zahl an Meldungen aus allen Bevölkerungsschichten.
Reinfektionen als Problem
Besonders problematisch sind wiederkehrende Infektionen und ein bundesweit beobachtetes Therapieversagen. „Wir beobachten eine steigende Anzahl an Skabies-Fällen in unserem Landkreis. Besonders besorgniserregend sind Reinfektionen, die auftreten, wenn nicht alle engen Kontaktpersonen gleichzeitig behandelt werden“, erklärt Peter Artelt, Leiter des Gesundheitsamtes.
Auslöser Skabies-Milbe
Die Krätze wird durch die Skabiesmilbe verursacht, die sich ausschließlich in der menschlichen Haut vermehrt. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch direkten Haut-zu-Haut-Kontakt, wobei enger, großflächiger Hautkontakt über einen längeren Zeitraum das Infektionsrisiko erhöht, schreibt der Kreis. Anders als oft angenommen, spielen mangelnde Hygiene und unsaubere Lebensumstände kaum eine Rolle bei der Ansteckung. Typische Symptome sind starker Juckreiz, der vor allem nachts auftritt, sowie Hautausschläge. Besonders tückisch: Nach einer Erstinfektion dauert es oft zwei bis fünf Wochen bis erste Beschwerden auftreten. Bei einer erneuten Ansteckung kann die Reaktion bereits nach wenigen Tagen erfolgen.
Cremes und Tabletten
Die Behandlung der Krätze erfolgt klassischerweise mit Cremes oder Tabletten. Allerdings zeigt sich in den letzten Jahren vermehrt ein Therapieversagen, sodass das Gesundheitsamt nun, falls gesundheitlich möglich, eine Kombinationstherapie empfiehlt – angelehnt an die aktuellen Leitlinien des Robert Koch-Instituts (RKI). „Eine konsequente Behandlung ist entscheidend, um die weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Dazu gehört nicht nur die Therapie der infizierten Person, sondern auch aller engen Kontaktpersonen“, betont Artelt.
Infektion durch Kleidung und Möbel
Weil die Milben bis zu 24 Stunden außerhalb des Körpers überleben können, sollte getragene Kleidung und Bettwäsche bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Polstermöbel sollten entweder gründlich abgesaugt oder für mindestens vier Tage nicht genutzt werden.
Gesundheitsamt informiert
Das Gesundheitsamt Hersfeld-Rotenburg steht Bürgerinnen und Bürgern für weitere Fragen und Beratungen zur Verfügung.
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