Vater des Hanau-Attentäters - Prozess wegen Beleidigungen geht weiter
Am Hanauer Landgericht geht es heute mit dem Berufungsprozess gegen den Vater des Hanauer Attentäters weiter. Neben den Plädoyers wird auch das endgültige Urteil erwartet.
Der 75-Jährige ist der Vater des 43-jährigen Deutschen, der im Februar 2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen hatte - bevor er seine Mutter und sich selbst tötete.
Beleidigungsvorwürfe
Der Vater soll unter anderem Menschen, die an einer Demonstration in der Nähe seines Hauses teilgenommen hatten als "wilde Fremde" bezeichnet haben. Darunter seien auch Angehörige der Anschlagsopfer gewesen, so die Staatsanwaltschaft. Außerdem soll er ein Spezialeinsatzkommando, das in der Tatnacht in seinem Haus eingesetzt war, als "Terrorkommando" beziehungsweise "Terroreinheit" bezeichnet haben.
Vater weist Anschuldigungen von sich
Zum Auftakt am Montag hatte der 75-Jährige die Anschuldigungen zurückgewiesen und das Gericht sowie die Staatsanwaltschaft teils heftig angegangen. So warf er dem Staatsanwalt eine "mutmaßliche Volksverhetzung" vor und erklärte, man wolle ihn "mundtot" machen und finanziell ruinieren.
Angeklagter bereits verurteilt
Vor knapp einem Jahr war der Mann vom Amtsgericht Hanau wegen Beleidigung in drei Fällen zu einer Geldstrafe von 5.400 Euro verurteilt worden. Dagegen hatten sowohl er als auch die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt. Die Staatsanwaltschaft hatte im ersten Prozess eine deutlich höhere Geldstrafe gefordert.
Gutachter spricht von wahnhafter Störung
Ein psychiatrischer Gutachter hatte bei dem Mann eine wahnhafte Störung mit "Kampfparanoia" und "Querulantenwahn" sowie rechtsextremes Gedankengut festgestellt.
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