Anklage in der AWO-Affäre - Früherer Feldmann-Referent Akman korrupt?
Kurz vor der OB-Stichwahl in Frankfurt sorgt ein weiterer möglicher Korruptionsfall im Römer für Schlagzeilen. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage gegen Tarkan Akman, den ehemaligen Hauptamtsleiter der Stadt, erhoben.
Wie eine Sprecherin der Behörde sagte, bestehe nach den Ermittlungen "ein hinreichender Tatverdacht" wegen Vorteilsannahme in zwei Fällen.
Bei dem Beschuldigten handelt es sich um den ehemaligen Leiter des Frankfurter Hauptamtes, Tarkan Akman. Er war als Referent für den früheren Oberbürgermeister Feldmann im Römer tätig und bis zuletzt auch noch SPD-Chef im Stadtteil Bonames.
Schwester des Beschuldigten sollte Job bei der Awo bekommen
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass zwischen dem heute 53-Jährigen und der Arbeiterwohlfahrt (Awo) eine stillschweigende Übereinkunft bestand. Demnach habe Akman seiner Schwester Jobs bei der Awo - als Erziehungshelferin und später in der Verwaltung - verschafft. Im Gegenzug soll er als leitender Mitarbeiter der Stadt wohlwollend für die Interessen der Awo eingetreten sein.
Vertrag "einvernehmlich aufgelöst"
Die Stadt Frankfurt bestätigte in der vergangenen Woche, dass der Akman nicht mehr auf seinem Posten tätig sei. Dieser wolle sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen, hieß es beim zuständigen Dezernat. Deshalb habe die Stadt Frankfurt den Arbeitsvertrag mit ihm "einvernehmlich aufgelöst", bestätigt ein Sprecher unserer Reporterin.
Vertrauter von Peter Feldmann
Der Mann gilt nach Medienberichten als Vertrauter des früheren SPD-Oberbürgermeisters Peter Feldmann. Auch gegen Feldmann war im Zuge seiner engen Beziehungen zur Arbeiterwohlfahrt ermittelt worden. Im November vergangenen Jahres war das Stadtoberhaupt in einem für Frankfurt beispiellosen Verfahren abgewählt worden. Kurz darauf wurde Feldmann in dem Korruptionsprozess zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu 175 Euro verurteilt worden. Der Politiker hatte stets bestritten, korrupt zu sein. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Brisanter Fall kurz vor OB-Stichwahl
Knapp zwei Wochen vor der OB-Stichwahl in Frankfurt zwischen einem SPD- und einem CDU-Kandidaten birgt der Fall eine hohe Brisanz. Die CDU spricht von einem tiefen "SPD-Awo-Sumpf" in Frankfurt. Die Sozialdemokraten kontern: Das sei eine "Schmutzkampagne".
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