Neue Technik im Taunus - Notarzt per Video zum Einsatz geschaltet
Tele-Notärzte, die sich während Rettungseinsätzen per Video-Konferenz dazu schalten. Ohne vor Ort zu sein bekommen sie alle Daten und sollen so Diagnosen stellen und dem Sanitäter Anweisungen geben können. Das wird jetzt im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis getestet.
Sanitäter kann oft alleine anrücken
Nur in 10 Prozent der Einsätze muss ein Notarzt selbst den Patienten behandeln. Das gilt vor allem bei schweren Unfällen, ist also vorher schon absehbar. In diesen Situationen wird nach wie vor ein physischer Notarzt geschickt. Das System soll den also nicht komplett ersetzen, sondern nur ergänzen. Das vermeidet auch unnötige Einsätze von Notärzten, spart Zeit und macht die Ärzte häufiger verfügbar. Ohne den Anfahrtsweg können sich die Notärzte nämlich per Video um mehr Patienten kümmern - und es wird dem Mangel an Notärzten entgegen gearbeitet.
Video-Schalte mit dem Notarzt
Wenn der Notarzt neben den 10 Prozent überhaupt gebraucht wird, handelt es sich nur um Gespräche. Solche Anweisungen oder erste Diagnosen kann der Arzt dem Rettungssanitäter auch per Video geben. Das macht vor allem die komplexe Technik möglich. Auf einem Bildschirm sieht der Notarzt nämlich alle wichtigen Daten des Patienten: Puls, Herzschlag oder EKG. Außerdem sind im Rettungswagen mehrere Kameras angebracht, sodass er auch von weit weg ein sehr genaues Bild von der Situation und dem Zustand des Patienten hat.
Zwei Rettungswagen im Taunus ausgestattet
Im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis gibt es jeweils einen entsprechend ausgestatteten Rettungswagen, die werden aber übergreifend eingesetzt. Das erklären die Landräte Ulrich Krebs (Hochtaunus) und Michael Cyriax (Main-Taunus). In anderen Regionen in Deutschland ist die Video-Schalt-Technik mit Notärzten teilweise auch schon im Einsatz. Das Ziel dieses Pilotprojektes hier ist, die Technik hessenweit und dann auch in ganz Deutschland einzusetzen.
System soll Sicherheit verbessern
Bei der Vorstellung des "Ambulance Video Assistant" am Montag in Eschborn zeigte sich Landrat Michael Cyriax optimistisch. „Wir setzen digitale Technik ein, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern“, fasst er zusammen.
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