Kokain und eine Schildkröte - Die Jahresbilanz des Frankfurter Zollamts
Die Jahresbilanz der Zusammenarbeit zwischen Frankfurter Hauptzollamt und Zollfahndungsamt für das Jahr 2022 am Frankfurter Flughafen fällt laut Aussagen der Beamten positiv aus.
Eine der Hauptaufgaben des Zolls ist die Bekämpfung der Drogenkriminalität. Der Frankfurter Flughafen als internationales Drehkreuz dient als Umschlagsplatz für viel Reise-und Frachtverkehr und somit auch für den Drogenschmuggel.
Kampf gegen Drogen
Über 12 Tonnen Rauschgift konnte das Zollamt im vergangen Jahr sicherstellen. Die gesamte Menge an aufgegriffenen Drogen hat sich dadurch zwar im Vergleich zum Vorjahr halbiert, der Hauptfokus lag dieses Jahr allerdings auf dem Rauschmittel Kokain. Hiervon wurde fast eine Tonne gefunden. Um die Drogen aufzuspüren werden am Fraport Spürhunde eingesetzt, die auf die verschiedenen Waren wie Drogen oder auch Bargeld trainiert sind. Der Kommissarische Leiter des Frankfurter Hauptzollamts René Tetzlaff ist mit der Bilanz zufrieden.
Schmuggler werden erfinderischer
Ein Hauptgrund dafür, dass die sich der allgemeine Fund an Drogen verringert hat, ist, dass die Schmuggler immer erfinderischer werden und auch alternative Routen nutzen, um die Drogen ins Land zu bringen. Diese Wege müssen die Zollfahnder erst ausfindig machen. So wurde das Rauschgift teils auf sehr kuriose Weise am Flughafen aufgefunden: Es wurde Kokain in einer Playstation gefunden und auch in Whiskeyflaschen wurden die Drogen aufgelöst, um sie über die Grenze zu schaffen.
Haftstrafen wegen Drogenbesitz
Insgesamt konnten 24 Drogenkuriere festgenommen werden, darunter befanden sich neun sogenannte "Schlucker", also Menschen, die Päckchen von Kokain oder ähnlichen Rauschgiften schlucken, um sie unbemerkt am Zoll vorbeizuführen. Gegen fünf der Tatverdächtigen wurden bereits mehrjährige Haftstrafen erlassen worden. Das Zollfahndungsamt hat außerdem mehr als 14,6 Millionen unversteuerte zumeist gefälschte Zigaretten bei Reisenden gefunden. "Das Betrugspotenzial und die durch unversteuerte waren entstehenden Steuerschäden sind enorm und treffen die Allgemeinheit", sagt Cosima Schmidt, die Leiterin des Frankfurter Zollfahndungsamts.
Über 6.000 Waffen
Zusätzlich zu den Drogen kam es am Frankfurter Flughafen zu vielen Fällen von illegalem Waffenbesitz. Insgesamt hat das Zollamt über 6.000 verbotene und erlaubnispflichtige Waffen plus Munition sichergestellt. Gerade in diesem Bereich sieht Cosima Schmidt eine große Gefahr für die Bürgerinnen und Bürger und schätzt somit diesen großen Fund an illgalen Waffen als großen Erfolg. Die Funde der Waffen reichen von Schlagringen und Butterflymessern, bis hin zu halbautomatischen Gewehren.
Kuriose Funde
Die Zollämter und Behörden werden aber auch immer wieder fündig bei Menschen, die exotische meist tierische Produkte aus ihren Urlaubsländern einfliegen wollen. Zollamts-Sprecherin Christine Straß zeigt ein Armband mit einem Glasgefäß mit Elefanten-Placenta daran, welches die Fruchtbarkeit des Trägers erhöhen soll, ein Musikinstrument mit Python-Haut überspannt und eine ganze ausgestopfte und glasierte Schildkröte. Auch solche verbotenen Gegenstände zieht der Zoll naürlich aus dem Verkehr.