Landgericht Frankfurt urteilt - Drogendealer müssen lange ins Gefängnis
Das Frankfurter Landgericht hat Mitglieder einer Bande von international agierenden Drogenhändlern zu hohen Haftstrafen verurteilt. "Sie waren ein richtig großer Player im Betäubungsmittelgeschäft", sagte der Vorsitzende Richter.
Hoch professionell hat die Bande, die sich selbst "Die Firma" nannte, gearbeitet: Autos mit Schmugglerversteck, Bunkerwohnungen, festgelegte Honorare, sogar ein Monatsgehalt gab es, so das Landgericht Frankfurt.
Drogen waren in Wohnungen in Frankfurt gelagert
Die Bande hatte im großen Stil vor allem mit Kokain gedealt. Insgesamt hatten die Drogen einen Wert von über zehn Millionen Euro. Gelagert worden waren sie in fünf Bunkerwohnungen in Frankfurt. Die Drogen verkauften sie dem Urteil zufolge etwa in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie in deutsche Nachbarstaaten. Für die Fahrten nutzten sie Autos mit professionellen Schmuggelverstecken.
"Die Firma" bezahlte nach Tarif
Die Bande hatte sich laut Gericht spätestens Ende 2019 gegründet, in der Folgezeit schlossen sich ihr immer mehr Mitglieder an. Diese wurden nach festgelegten Tarifen bezahlt. So erhielt der Koordinator ein monatliches Festgehalt. Die Entlohnung der Kuriere richtete sich nach der Menge der transportierten Drogen, bei einem Grenzübertritt verdoppelte sich das Honorar.
Gericht verhängt hohe Haftstrafen
Ein 53-Jähriger, der den Drogenhandel koordiniert hatte, muss für elf Jahre ins Gefängnis. Die weiteren sechs Angeklagten, die als Kuriere tätig gewesen waren, wurden unter anderem wegen Beihilfe verurteilt, und zwar zu Haftstrafen zwischen viereinhalb und achteinhalb Jahren.
Angeklagte gestehen und zeigen Reue
"Keiner von ihnen ist Drogenhändler aus Leidenschaft geworden und keiner von ihnen ist reich geworden", sagte der Richter. Einige von ihnen hätten sich der Bande angeschlossen, weil sie Einnahmequellen gesucht hätten. "Der Preis hierfür war hoch, wie man heute sieht." Alle Angeklagten hatten die Taten gestanden und Reue gezeigt, nur einer von ihnen ist bereits vorbestraft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Boss und weitere Mitglieder festgenommen
Laut Auskunft des Generalstaatsanwalts sitzt der Boss der Bande in Kroatien in Haft, dort laufe ein Strafverfahren gegen ihn. Auch weitere Mitglieder und Geschäftspartner der Bande wurden bereits festgenommen, auch in Deutschland. Zuletzt klickten in der vergangenen Woche bei zwei 44 und 57 Jahre alten Männern die Handschellen.
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